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Menschen in
unserer Stadt
Petra Audia
Kindergartenleiterin

»Süditalien ist zu meiner zweiten Heimat geworden«, erzählt Petra Audia. Kein Wunder, stammt ihr Ehemann Antonio doch aus Kalabrien. Vor 25 Jahren haben sie sich in Herford kennen gelernt. »Wir fahren jeden Sommer nach Italien.« 2 500 Kilometer hin und 2 500 Kilometer zurück. Mit dabei ist dann auch die vierjährige Tochter Anna. »Sie wächst aber einsprachig auf«, sagt Petra Audia.
In Mahnen ist die 42-jährige Hiddenhausenerin als Leiterin des Kindergartens am Schlehenweg bekannt. Statt für eine Tochter ist sie dort gleich für 72 Kinder verantwortlich. »Mehr als 20 Jungen und Mädchen gehen in die Tagesstätte. Damit sind wir voll belegt«, erzählt sie. Zusammen mit ihr sind in dem Kindergarten, der am 18. Juni sein 30-jähriges Bestehen feiert, neun Erzieherinnen und Pädagogen sowie eine Köchin beschäftigt.
In Mahnen arbeitet Petra Audia seit rund 15 Jahren. Nach einem Praktikum in Hiddenhausen und dem Besuch der Fachschule in Herford stieg sie 1982 aber zunächst in Löhne-Ort, Im Schling, ins Berufsleben ein. »Hier im Schlehenweg habe ich dann meine erste Gruppe geleitet«, erinnert sie sich. Heute ist sie von dieser Tätigkeit freigestellt. Als Leiterin stehen andere Aufgaben an: Verwaltung sowie Gespräche mit den Eltern und dem Träger, der evangelischen Kirchengemeinde Mahnen, beispielsweise.
Der christliche Glauben spiegelt sich in vielfältiger Weise im Kindergarten-Alltag wider. »Wir singen Lieder und sprechen Gebete«, sagt Petra Audia. Biblische Geschichten werden themenabhängig erzählt. Auch besucht Pfarrer Uwe Stintmann die Schlehenweg-Kinder regelmäßig. Diese freuen sich dann immer besonders auf Phil. Das ist die Handpuppe, mit der Stintmann die Drei- bis Sechsjährigen zu begeistern weiß. Petra Audia ist froh über die Lage des Kindergartens. »Wir liegen stadtnah, sind schnell im Wald und haben Schafe in der Nähe.«
An Italien liebt die 42-Jährige die Leichtigkeit des Seins. »Vieles wird dort nicht so verbissen gesehen wie bei uns.« Die Verständigung in ihrer zweiten Heimat läuft zumeist einseitig. »Italienisch verstehe ich sehr gut. Doch beim Sprechen hapert es immer noch ziemlich stark«, sagt sie und lacht. Lars Rohrandt

Artikel vom 01.06.2005