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Hochmoderne Diktatur der Kommissare

Verfassung der Europäischen Union: Schweigen hieß aber schon immer bestätigen


Zu »23 Abgeordnete im Bundestag lehnen EU-Verfassung ab«:
Der Demokratie in Europa einen großen Schritt näher gekommen? Dann waren wir wohl noch keine echten Demokraten. . . ! Ich meine: Was sich jetzt in Europa zusammenbraut, hat mit Volksherrschaft genau genommen nichts mehr zu tun. Sonst wäre es doch selbstverständlich, auch dem deutschen Volk ein Referendum über die EU-Verfassung zu ermöglichen - ein Vertragswerk, dem sich nun alle beugen sollen.
Allein schon der fehlende Bezug auf den wahren Herrscher über Himmel und Erde spricht Bände. Entwickelt sich hier nicht schleichend eine hochmoderne Diktatur der Kommissare und der Wirtschaftsmächtigen im Hintergrund? Schließlich wurde auch der Euro bereits über die Köpfe der Bevölkerungsmehrheit hinweg einfach eingeführt.
Solche Machenschaften sind nur möglich, weil zumeist kein größeres Geschrei im Land zu hören ist. Schweigen hieß aber schon immer bestätigen - so verstehen es zumindest die herrschenden politischen Eliten, die niemand mehr direkt wählen oder abwählen kann. Woher aber kommt diese schweigsame Passivität im sich weitenden europäischen Raum?
Schon im Römer-Weltreich war bekannt: Brot und Spiele halten das Volk still und lenkbar. Heute sind es die Ausuferungen unserer Wohlstandsgesellschaft, die uns gründlich abzulenken vermögen. Dabei ist Dauerfernsehen zum Volkssport Nummer eins geworden. Ein sportliches Großereignis löst das andere ab. Gleichzeitig entsteht um uns, übrigens begünstigt auch durch eine freizügige Visa-Politik, eine Landschaft voller sexueller Reize: Beinahe täglich schießen neue Bordelle wie Pilze aus dem Boden, sogenannte Erotik-Fachmärkte und -Messen haben Hochkonjunktur, stets versorgt mit »frischer Ware« aus dem Osten. Ausufernde Pornografie in fast allen Medien und an allen Ecken, frei zugänglich für groß und klein. Je länger wir schweigen, desto bunter wird man es mit uns treiben. Als Demokraten manipuliert und gefangen - wollten wir das wirklich?
MATTHIAS HARTMANN33442 Herzebrock-Clarholz

Artikel vom 04.07.2005