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Bewegender Abschied
von der kleinen Ayla

Missbraucht und getötet - Zwickau trauert

Ein Imam geleitet Ayla zur letzten Ruhe.

Zwickau (dpa). »Wir werden dich nie vergessen«: Mit einer bewegenden Trauerfeier hat Zwickau gestern Abschied von der ermordeten kleinen Ayla genommen. Mehr als 1500 Menschen begleiteten auf dem Hauptfriedhof der Stadt das Mädchen auf seinem letzten Weg. Ayla war am 17. Mai, wenige Tage vor ihrem siebten Geburtstag, von einem vorbestraften Kinderschänder und Mörder sexuell missbraucht und getötet worden. Der 37-Jährige hat das Verbrechen gestanden. Nach der Beisetzung formierte sich ein Trauermarsch unter dem Motto »Lasst Ayla die Letzte sein« durch die südwestsächsische Stadt zum Landgericht.
In der Friedhofskapelle wurde ein Brief der deutsch-türkischen Eltern an Ayla verlesen, in dem sie sich von ihrer »Sonne« verabschiedeten. »Es tut so unsagbar weh, dass niemand dich vor dieser Grausamkeit bewahren konnte«, hieß es darin. Das kleine Mädchen wurde zusammen mit ihrer Lieblingspuppe Lilli in einem weißen Sarg, bedeckt mit weißen Rosen und rosa Gerbera, zur letzten Ruhe gebettet.
Unter den Trauergästen waren zahlreiche Vertreter von türkischen Vereinen aus ganz Deutschland. Ayla hat eine deutsche Mutter und einen türkischen Vater. Nach Angaben eines Sprechers der Familie waren auch Eltern anderer ermordeter Kinder aus Deutschland gekommen.

Artikel vom 30.05.2005