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»MARTa bietet eine
einzigartige Chance«

Nils Vandré bedient künftig die Presse weltweit

Von Ruth Matthes (Text)
und Jörn Hannemann (Foto)
Herford (HK). Nils Vandré ist mit Enthusiasmus bei der Sache. Der neue MARTa-Pressesprecher versteht es, seine Begeisterung über den Gehrybau und den MARTa-Leiter Jan Hoet an den Mann und die Frau zu bringen. »Herford hat damit etwas Einzigartiges«, erklärt er.

»Ich als Osnabrücker habe die Entwicklung von MARTa lange von außen verfolgt«, sagt der 39-Jährige. Vielleicht könne er daher unverkrampfter an die Sache herangehen und ihre positiven Seiten besser erkennen. »Viele Herforder sehen MARTa vornehmlich als Kostenfaktor und vergessen darüber die Chancen, die ein solches Dienstleistungszentrum einer Stadt bringen kann«, erklärt er. Wenn die Menschen nur noch in Bielefeld oder in Zentren auf der grünen Wiese einkauften, dann bedürfe es gerade eines Anziehungspunktes wie MARTa, um sie wieder nach Herford und in die hiesigen Geschäft zu locken.
Dass dies mit moderner Kunst gelingen kann, daran zweifelt Vandré nicht. »Wir haben mit Jan Hoet einen Ausstellungsmacher mit Weltruf -Êgerade erst habe ich eine Anfrage eines japanischen Reisemagazins auf den Schreibtisch bekommen -, der es, wie er in Gent gezeigt hat, versteht, die Kunst den Menschen nahe zu bringen. Und er hat noch sehr viel Energie.«
Offiziell tritt Nils Vandré am 1. Juni die Nachfolge von Claudia Herstatt an, die wieder als freie Journalistin vornehmlich für die »Zeit« arbeiten wird. Er wurde in Bremen geboren und studierte nach einer Ausbildung zum Werbekaufmann und einigen Jahren in diesem Beruf in Osnabrück Kunstgeschichte und Literaturwissenschaften. Seine Schwerpunkte waren sowohl der Übergang vom Spätmittelalter zur Renaissance sowie die Kunst und Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter war er an mehreren Forschungsprojekten beteiligt. Zudem besuchte er Seminare von Norbert Frank über Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Nach dem Studium war er sowohl als Gutachter für Kunstwerke als auch als freier Kurator bei kleineren Ausstellungsprojekten und als Pressesprecher tätig. Die Bewerbung bei MARTa ging auf seine eigene Initiative zurück. Nils Vandré erhielt zunächst die Chance, als freier Mitarbeiter in die Arbeit des Teams hineinzuschauen. Zwei Wochen vor der Eröffnung stieg er ein und gab zum Beispiel Führungen durch das MARTa.
Jetzt ist es seine Aufgabe den Kontakt zur heimischen wie internationalen Presse zu halten, Anfragen zu beantworten und über Neuigkeiten zu informieren. »Dabei werde ich auch Wirtschaftsmagazine einbeziehen, denn ein Komplex wie MARTa ist auch ein Wirtschaftsfaktor.«

Artikel vom 28.05.2005