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Wenn Faust den
Zauberstab schwingt

Realschüler spielen Klassiker einmal anders


Enger (tm). Wenn Goethes »Faust« zur »geballten Hand« wird, wenn Mephisto plötzlich blökt wie ein Schaf und wenn die Hauptfigur Faust anderen Leuten per Zauberspruch die Hosen ausziehen will, dann waren kreative Realschüler am Werk. Genauer gesagt, die Theater-Ag der achten bis zehnten Klassen der Realschule Enger, die das Stück zum ersten und einzigen Mal am 8. Juni aufführen wollen.
Die Vorbereitungen begannen im vergangenen September. Zunächst wurde die bereits vereinfachte Kinderbuchversion des Stückes »Faust« in eine knackige Mischung aus Originalsprache und Jugendjargon übersetzt. »Das dauerte länger als ein halbes Jahr«, erzählte die Schülerin Steffi Wolf, die einen Erzengel spielt. »Parallel haben wir gemeinsam mit der Gestaltungs-Ag ein Bühnenbild entworfen.« Begleitet wurden die Schüler von den Lehrerinnen Susanne Rave und Sonja Gerland-Péus.
Den anspruchsvollen Inhalt komprimierten sie auf eine knappe Stunde: Aus einem Gespräch zwischen Gott und dem Höllensohn Mephisto geht eine Wette hervor, mit der Mephisto beweisen will, dass sich die Menschen mit einfachsten Mitteln zu ihm bekehren ließen.
Als Versuchsobjekt wird der ehrgeizig studierende Faust vereinbart, der tatsächlich angesichts der ersten Überzeugungsversuche Mephistos Glaubensfestigkeit zeigt. Doch als das schöne Gretchen auf der Bildfläche erscheint, scheint Faust in Versuchung zu geraten...
Auf dieser spannenden Grundlage verspricht die Theater-Ag ein teils witziges, teils einfühlsames, auf jeden Fall aber unterhaltsames Stück. Die Aufführung beginnt um 20 Uhr in der Aula des Schulzentrums.

Artikel vom 30.05.2005