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Hauptschüler bleiben stark

Nichtraucherprojekt überzeugt

Von Daniel Rackisch
Enger (EA). »Ich bRAUCHs nicht, ich RAUCH nicht«. Bei diesem Slogan sind sich die gut 80 Schüler der Rolf-Dircksen-Schule, die seit November 2004 am Nichtraucherwettbewerb »be smart-donÕt start« teilgenommen haben, einig. In einer zweistündigen Abschlussveranstaltung in der Aula des Schulzentrums präsentierten sie ihre im Unterricht erarbeiteten Nichtraucherkampagnen. Anwesend waren rund 120 Eltern, Lehrer und Schüler.

Den Anfang machten die Schüler der Klasse 5a, die über das Passivrauchen und die körperlichen Auswirkungen des Rauchens berichteten. Dabei stellten sie fest, dass jeder zweite Raucher an den Folgen des »Qualmens« stirbt und gaben Tipps für Raucher und Nichtraucher.
Anschließend stellte die Klasse 6c ihre Umfrageergebnisse vor. Sie gaben unter anderem Aufschluss darüber, was die befragten Menschen vom Rauchen halten oder warum sie nicht rauchen. Beide Klassen hatten mit ihren Ergebnissen auch eine Vielzahl von Plakaten gestaltet.
Die Klasse 7b näherte sich dem Thema biologisch. Zusammen mit Klassenlehrer Meinolf Sandmeyer hatten die Schüler eine Apparatur gebaut, die durch das Betätigen eines Blasebalgs eine Zigarette »rauchte« und dabei den Rauch durch Salz leitete.
»An der starken Verfärbung des Salzes kann man sehen, wie viel Schadstoffe sich durchs Rauchen im Körper ablagern«, erklärte Sandmeyer. Außerdem stellte die Klasse mittels eines Kohlehaufens im übertragenen Sinne dar, was ein regelmäßiger, starker Raucher in zehn Jahren in seinem Körper »anhäuft«.
Anschließend waren wieder alle Augen auf die Bühne gerichtet, denn die Schüler der Klasse 6b sorgten mit ihren Darbietungen für viel Gelächter. Nachdem sie einen Sketch aufgeführt hatten, sangen sie über die »Zehn kleinen Raucherlein« und stellten deren Werdegang auf der Bühne da. Danach drehte sich alles um eine riesige Zigarette, die traurig war, weil sie von niemandem geraucht wurde. Deshalb verwandelte eine Fee sie später in etwas nützliches: einen prall gefüllten Obstkorb.
»Wir möchten mit diesem Projekt bezwecken, dass Kinder erst gar nicht anfangen zu rauchen und selbstbewusst ÝNeinÜ sagen können«, erklärte Axel Peitzmeier von der AOK Herford. »Außerdem sollen die Kinder lernen, wirksam Argumente gegen das Rauchen vorzubringen.«
Die AOK ist der Organisator des Wettbewerbs in Nordrhein-Westfalen. Laut Peitzmeier haben sich in diesem Jahr im Kreis Herford insgesamt 93 Schulklassen am Wettbewerb beteiligt; 38 von ihnen haben aktiv Projektarbeit betrieben. Unter ihnen werden laut Peitzmeier auch die Preise gleichmäßig aufgeteilt. Zu gewinnen gibt es beispielsweise eine Kanufahrt für die gesamte Klasse oder einen Gutschein für die Eisbahn.
Bei »be smart-donÕt start« verpflichteten sich die Schüler mittels eines Vertrages vom 15. November 2004 bis 29. April 2005, nicht zu rauchen. Sie müssen wöchentlich angeben, ob sie dem nachgekommen sind. Falls mehr als zehn Prozent der Schüler »schwach werden«, scheidet die Klasse aus dem Wettbewerb aus.
Das geschah an der Rolf-Dircksen-Schule aber nicht. Alle vier Klassen beendeten den Wettbewerb erfolgreich und freuen sich nun auf die Abschlussveranstaltung des Kreises Herford am 15. Juni, bei der alle Arbeiten ausgestellt und die Preise vergeben werden.

Artikel vom 30.05.2005