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Vlothos Burg ist »vorbildlich«

Jury spricht von einer »zeitgemäßen Wiederentdeckung dieses Ortes«

Von Hartmut Horstmann
Vlotho (VZ). Das Lob kommt aus berufenem Munde. Als »vorbildlich« begreift Jan Hoet, Leiter des MARTa-Museums, die Verbindung von alter und neuer Architektur an der Vlothoer Burg.

Erstmals Bekanntschaft mit der »schönen Burg« machte Hoet als Mitglied in der Jury »Auszeichnung guter Bauten OWL«. Alle drei Jahre findet dieser Wettbewerb statt, und auf OWL-Ebene beteiligten sich 35 Architekten mit ihren Projekten. In zwei Fällen wurden Auszeichnungen ausgesprochen, in vier weiteren Anerkennungen. Und hier fiel die Wahl auch auf das bekannteste Bauwerk der Weserstadt. Hält man sich vor Augen, dass Jury-Vorsitzender Professor Jürgen Hansen insgesamt von einem »hohen Leistungsniveau« spricht, wird die Berücksichtigung der Vlothoer Burg um so erfreulicher.
Die Bekanntschaft mit der Anlage rechnet Jan Hoet zu den besonderen Erlebnissen der Besichtigungstour, auf die sich die Jury für den Wettbewerb des Bundes deutscher Architekten begab.
Eine Ausstellung über den Wettbewerb ist derzeit in der Mindener Außenstelle der Bielefelder Fachhochschule, Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen, zu sehen. Im Begleittext zur Präsentation lobt die Jury »die neue Interpretation und den behutsamen Umgang mit der Burgruine und dem bestehenden Gasthof als Gesamtensemble«. Es handele sich um einen »vorbildlichen Beitrag für eine zeitgemäße Wiederentdeckung dieses Ortes«.
Die Verbindung des Alten mit dem, was hinzugekommen ist, hob Jan Hoet auch bei einem Vortrag in der Mindener FH hervor. Oder wie es die Jury im Begleitheft formuliert: Die vorhandenen steinernen Rudimente seien durch sensible architektonische Ergänzungen komplettiert worden. Und: »Die historischen Setzungen bleiben weiterhin sichtbar, und der historische Ort behält seine Würde.« Positiv erwähnt wird auch die Wiederherstellung des Apothekerweges als Verbindung vom Zentrum zum Amtshausberg.
Die Ausstellung ist bis zum 7. Juni in der FH Minden (Foyer des Hörsaalgebäudes) zu sehen (werktags von 8 bis 20 und samstags von 8 bis 18 Uhr).

Artikel vom 28.05.2005