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Auch Leberblümchen und
Nestwurz lieben Kalkstein

Botanische Exkursion mit Matthias Gladfeld

Werther (law). Einmal Waldmeister, Akelei oder die Nestwurz in ihrer natürlichen Umgebung sehen, konnten die Teilnehmer einer Exkursion in Isingdorf. Geologe Matthias Gladfeld erzählte den Wanderern interessante Details über die artenreiche Flora und Fauna.

Ein wahrer Experte ist der Bielefelder Matthias Gladfeld auf alle Fälle. Anfang der neunziger Jahre schrieb der Geologe seine Diplomarbeit über die Besonderheiten der Pflanzenwelt in Isingdorf. »Es gibt zwei unterschiedliche Böden«, berichtete Gladfeld seinen Begleitern und erzählt von basenreichen und neutralen Erdböden. »In Isingdorf gibt es sehr viel Kalkstein«, erzählte Gladfeld weiter und erklärte, dass sich die Pflanzen speziell an diese besonderen Eigenschaften des Bodens anpassen müssen. Viele der Pflanzen, die die Besucher zu sehen bekamen, stehen sogar auf der roten Liste für nahezu ausgestorbene Pflanzenarten.
So konnte Gladfeld Nestwurz, Leberblümchen und weitere seltene Pflanzen in ihrer natürlich Umgebung zeigen. Immer wieder hielt die Gruppe in oder nahe den Wäldern um den Hof Schierenbeck an, um sich eine Pflanze aus der Nähe zu betrachten. Auch auf die Probleme der einzelnen Pflanzen und Gebiete in Isingdorf machte Gladfeld aufmerksam. »Vor allem den steilen Hanggebieten muss geholfen werden«, erzählt der Geologe und bedauerte, dass kaum Geld für Hilfe vorhanden ist.
»Werner Schröder ist auf uns zugekommen«, berichtete Silke Schierenbeck zur Zusammenarbeit mit dem Umweltbüro der Stadt Werther. Im Anschluss an die rund anderthalb stündige Exkursion, die auch an der alten Dorfschule vorbeiführte, gab es auf dem Hof Schierenbeck einen Pflanzenbasar. Von Heidelbeeren, Holunder, Akeleien und Bodendeckern hatte Silke Schierenbeck eine große Auswahl an Pflanzen von der Baumschule Upmann besorgt. Für eine Stärkung war bei Kaffee und Kuchen gesorgt.

Artikel vom 30.05.2005