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Über Baxter
steht Säule mit
weißem Rauch

Große ABC-Übung in Künsebeck

Von Klaus-Peter Schillig
Halle (WB). Das Pharma-Unternehmen Baxter Oncology ist in genau einer Woche Schauplatz einer spektakulären Großübung von Haller Feuerwehr und ABC-Zügen aus ganz Ostwestfalen. 300 Einsatzkräfte werden kommenden Samstag in Künsebeck erwartet.

Hauptakteur der Übung wird der ABC-Zug des Kreises Gütersloh sein, dessen Mitglieder aus den Löschzügen Halle, Borgholzhausen-Stadt und -Bahnhof, Werther, Langenheide, Steinhagen, Brockhagen und Amshausen stammen. Leiter des Zuges ist Dieter Barzik aus Halle.
Sein Löschzug-Kollege Uwe Heitkamp hat das Drehbuch geschrieben für die Übung. Demnach ist bei Baxter ein Ammoniak-Behälter mit 3000 Liter Inhalt undicht geworden. Eine größere Menge der aggressiven Substand ist bereits ausgetreten. Die zunächst alarmierten Feuerwehren, die Werkfeuer Baxter sowie die Löschzüge Halle, Hörste und Kölkebeck stoßen schnell an ihre Grenzen. Die Mitglieder des ABC-Zuges (ABC = Atom, Biologie, Chemie) treten zusätzlich auf den Plan, erkunden mit Spezialfahrzeugen die Belastung der Einsatzstelle und der Umgebung. Anschließend werden Verletzte und Einsatzkräfte dekontaminiert. Eingebunden sind dabei auch das Deutsche Rote Kreuz und das Malteser Hilfswerk.
Über Baxter wird in dieser Zeit weithin sichtbar weißer Rauch aufsteigen. Der allerdings ist harmlos wie in einer Diskothek, wird er doch durch Rauchpulver und drei Nebelmaschinen erzeugt.
Wie einem realen Fall werden die Feuerwehren, eingeteilt in bestimmte Sektoren, die Nachbarschaft des Unternehmens vor möglichen Gefahren warnen. Es wird aber gleich dazu verkündet, dass es sich nur um eine Übung handelt. Man will möglichst vermeiden, dass Anlieger in Panik geraten, dass mehrfach besorgte Anrufer sich bei Feuerwehr oder Polizei melden oder gar überstürzt die Flucht ergreifen.
Vorrang hat das Zusammenspiel der so genannten Erkunder mit ihren Mess- und Analyseeinrichtungen. Die heimischen Kräfte werden da nämlich von den Kollegen aus den Kreisen Paderborn, Höxter, Minden und aus der Stadt Bielefeld unterstützt, denen gleich bestimmte Einsatzbereiche zugewiesen werden.

Artikel vom 28.05.2005