30.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Ungarische Post« lässt Atem stocken

Programm des Jubiläumsprogramms in Reithalle Drohne begeistert die Besucher

Stemwede-Drohne (ko). Hildegard Hüsener hatte ein dickes Lob und ein passendes Wortspiel parat: »Der Reiterverein Altes Amt Dielingen hat vor 50 Jahren auf das richtige Pferd gesetzt. Er hat sich sogar zu einem Verein entwickelt , mit dem man Pferde stehlen kann.«

Die stellvertretende Bürgermeisterin der Gemeinde Stemwede überbrachte am Samstagabend im Rahmen einer bunten, faszinierenden Jubiläumsparade die besten Glückwünsche. Die Reithalle war für das Jubiläum prächtig herausgeputzt worden. Die Nachbarn hatten zudem eine tolle Idee umgesetzt. Über der Stahltür hing ein Kranz mit goldenen Hufeisen, das auf den 50. Geburtstag des Vereins hinwies.
Zum Programm gehörten musikalische Darbietungen sowie rasante und unterhaltsame Show-Einlagen mit und ohne Pferd. Hierbei beeindruckten nicht alltägliche Schaubilder, aber auch heimische Akteure das begeisterte Publikum.
Mitgestalter waren auch die Jüngsten des Vereins. Mara, Nicole, Marvin, Simona, Jana und Nadja »ritten« in Kostümen der 50er und 60er Jahre mit Steckenpferdchen in die Halle. Sie stellten die allererste Vereinsmannschaft dar, die 1961 auf der Jubiläumspferdeleistungsschau in Pr. Ströhen den Wettkampf der Jugendabteilungen gewann. Damals waren Willi Schumacher (Reitlehrer), Hermann Meyer, Heinz Bergmann sowie die Reiter der ersten Stunde, Dieter Schumacher, Dieter Meyer, und Peter Reuter, mit von der Partie. Die jungen Voltis, die heute ein nicht mehr wegzudenkender Teil des Vereins sind, hatten noch eine weitere Einlage. Sie präsentierten sich in sämtlichen Trikots der langen Volti-Tradition in Drohne.
Die »Ungarische Post« mit Rainer Stahl ließ den Atem stocken. Die zwei Oldenburger Warmblutpferde sprangen über Hürden - auf ihrem Rücken stehend der wackelnde, aber standhafte Akteur.
Beeindruckend war die Vorführung von Hermann Wetehoff, der mit seinem Pony »Kleine Lady« die Hohe Schule am langen Zügel präsentierte.
Ein im Reiterverein bekanntes Gesicht war als Ehrengast eingeladen worden: Susanne Miesner geb. Hopmann. Sie war in den 80er Jahren für den Verein Altes Amt Dielingen erfolgreich, machte sich dann aber auf in die weite Welt zu einem sehr beeindruckenden Lebensweg. Von Drohne aus ging es für zehn Jahre nach Amerika, natürlich in Sachen Pferd. Nach ihrer Rückkehr aus den USA absolvierte sie in Deutschland ihre Pferdewirtschaftsmeister-Prüfung und kam so zur FN, der Deutschen Reiterlichen Vereinigung. Dort lernte sie ihren späteren Mann, Dr. Klaus Miesner, kennen und baute gemeinsam mit ihm in Warendorf, dem nordrhein-westfälischen Mekka für Pferdezucht, einen Dressurausbildungsstall auf.
Mittlerweile trägt sie das goldene Reitabzeichen, war mehrmals hoch platziert bei den deutschen Meisterschaften der Berufsreiter und sehr erfolgreich mit verschiedenen Pferden auf den Bundeschampionaten.
Ihr Pferd »Ronaldo«, der Bundeschampion von 2000, ist mittlerweile erfolgreich im Grand-Prix-Sport.
Auch Heiner Roters als Kreismeister der Pony-Zweispänner 2003 und 2004 sowie Birthe Krone als Siegerin des Pony-Championats 2004 stellten sich stellvertretend für alle Kreismeister beim Drohner Galaabend vor.
Eigentlich sollte auch Mareike Mimberg aus Oppendorf, amtierende Westfalenmeisterin im Voltigieren, auftreten. Eine Verletzung verhinderte jedoch ihr Erscheinen, was Verantwortliche und Zuschauer sehr bedauerten. Die Vorzeige-Voltigiererin begann ebenfalls ihre Karriere in Drohne.
Nicht fehlen durfte auch der Spielmannszug Reiningen, der einige Geburtstagsständchen zu Gehör brachte. Die Stepptanz-Gruppe »Focus on Dance« ließ zu irischen Klängen das Parkett inmitten der Reithalle erbeben. Comedy präsentierte mit Jonglage-Kunststücken der Jongleur Nils Buchholz. Für Musik sorgten auch die Dersa Highlanders, eine Dudelsackgruppe aus Damme.


Artikel vom 30.05.2005