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Fünkchen Hoffnung glüht

Derby: SC Herford packt gegen SVEW letzte Chance am Schopf

Von Klaus Pilz
Herford (HK). Beim SC Herford glimmt noch ein Fünkchen Hoffnung. Durch den 2:0 (0:0)-Erfolg im Derby gegen SV Enger-Westerenger und gleichzeitigen Punktverlusten der Abstiegskonkurrenten ist am letzten Spieltag das Wunder vom Klassenerhalt noch möglich.

Die Vorteile in den ersten 45 Minuten im Derby lagen auf Seiten des Gastes. Enger wollte keinesfalls die Punkte herschenken und hatte gute Möglichkeiten zur Führung. So umkurvte Steven Jones in der zwölften Minute Torwart Björn Korte. Sein Schuss aus spitzem Winkel wurde in Gemeinschaftsproduktion von Tim Steffen und Alexander Ritter von der Linie geschlagen. Drei Minuten später rettete erneut Korte per Fuß vor Jones, der sich einen Klausch-Pass erlaufen hatte. SCH-Kapitän Sven Kämmerer befördete das Leder dann ins Aus. Wieder waren nur zwei Minuten vergangen, da hätte SVEW-Stürmer Robert Mainka fast sein letztes Auswärtstor für Enger erzielt. Einen Freistoß von Alexander Kusmin verlängerte Jones, und Mainka probierte es mit einem sehenswerten Fallrückzieher, der sein Ziel nur ganz knapp verfehlte.
Erst danach besann sich der Sport-Club, nun selbst etwas gegen den drohenden Abstieg zu tun. Allerdings wirkte Herford zu diesem Zeitpunkt vor dem Tor wie so oft zu harmlos. Die beste Gelegenheit hatte in der 39. Minute Tim Dittrich, doch dessen gefährlicher Schuss wurde von Sören Schmieder zur Ecke gelenkt. Großes Glück hatte der SC noch in der 45. Minute, als Schiedsrichter Mehmet Ercan dem SVEW einen glasklaren Elfmeter versagte. Mainka hatte sich nach einem Schmieder-Freistoß um Kämmerer herum gedreht. Dieser hielt ihn fest, doch der Unparteiische hatte es scheinbar nicht gesehen.
Im Pausentee des SVEW schien irgend ein Schlafmittel gewesen zu sein - anders lässt sich die desolate Leistung wohl kaum erklären. Die erste nennenswerte Chance hatte Herford jedoch erst nach 62 Minuten, als SVEW-Keeper Cihan Arslan einen Schuss von Tomas Franke von der Strafraumgrenze entschärfte. Auch die darauffolgende Ecke war nicht ungefährlich, denn Dittrich jagte die Kugel nach Arslans Faustabwehr in die Wolken. Ein Klausch-Fehler ermöglichte Sead Jusufi einen Schuss (65.). Der eingewechselte Thorsten Ihrig legte für Franke auf, doch der war in der 67. Minute überrascht, dass er so frei zum Schuss kam, dass Arslan halten konnte.
Riesenjubel beim SC dann in der 69. Minute: Bei einem Freistoß von Burak Dagdelen sprang Norman Klausch unter dem Ball her, und plötzlich stand Franke mutterseelenallein vor Arslan. Dieser wurde getunnelt, und es stand 1:0. Enger vermochte danach den Hebel nicht mehr umzulegen. Im Gegenteil: Eine schöne Schlobinski-Direktabnahme fand ihr Ziel fünf Minuten vor dem Ende noch nicht.
Als in der Nachspielzeit Keeper Arslan den durchbrechenden Jusufi im Strafraum legte, zeigte der Schiedsrichter ohne zu zögern auf den Punkt. Jusufi selbst sorgte für die endgültige Entscheidung.

Artikel vom 30.05.2005