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»Vier Pils« schnell erfrischt

Hörster Feuerwehrlauf: 227 Sportler kämpfen sich durch die Hitze

Von Hans-Heinrich Sellmann
(Text und Fotos)
Halle-Hörste (WB). Ein Kreidestrich mitten auf der Straße markiert die Startlinie, die Zeiten werden nicht ganz so ernst genommen und für jede Dame gibt's im Ziel eine Rose. Der Hörster Feuerwehrlauf hat auch im 20. Jahr seinen Charme behalten: klein, aber irgendwie doch fein. Das belegen auch die insgesamt 227 Läufer und Walker, die trotz großer Hitze am Freitagabend in den Ortsteil vor den Toren der Lindenstadt gekommen waren.

In Abwesenheit der beiden Vorjahressieger Thomas Herden und Andreas Thiessen gingen die Männer ohne einen echten Favoriten auf die 10-Kilometer-Strecke. Zumal Andreas Ewert zu spät am Start erschien und mit zwei Minuten Verspätung ohne Startnummer dem Feld hinterherhetzte. »Als ich meinen ersten Bekannten eingeholt hatte, habe ich aufgehört und lieber ein Bierchen getrunken«, schmunzelte der frühere Hermannslauf-Sieger anschließend. So war der Weg frei für Ulrich Kelle. Er benötigte 41:49 Minuten und war damit nur drei Sekunden schneller als der Hörster Reiner Babenhauserheide. Rang drei ging an Burkhard Alke. Im nur kleinen Frauen-Feld lief Maj-Britt Lundström ein einsames Rennen und gewann in 42:49 Minuten (das WB berichtete bereits am Samstag). Die Zeit gefiel der Piumerin nicht so, dafür fand sie Gefallen an der Veranstaltung. »Hier ist alles sehr nett. Super waren natürlich die Wassersprenger auf der Strecke«, sagte die Lehrerein aus Borgholzhausen nach ihrer Hörste-Premiere.
Aufgrund der hohen Temperaturen war der Andrang auf der kürzeren 6,4-Kilometer-Strecke deutlich größer. Aber auch wegen des Team-Wettbewerbs, der von Läufern mehr und mehr geschätzt wird. Wer noch drei Freunde mitbrachte, hatte schon eine Mannschaft zusammen. Die Summe der Einzelergebnisse ergab schließlich die Gesamt-Leistung.
Dabei ging die Mixed-Wertung eindeutig an den Lauftreff Dissen, der in Jens-Erik Bergmann (23:03) und Ilona Pfeifer (25:58) auch die Einzel-Sieger stellte. Das schnellste Männer-Team nannte sich »Vier Pils« und hatte hinterher allen Grund, am Bierwagen eine Runde zu ordern. Jörg Kreft, Udo Bonin, Karsten Grube und Guido Schneider hatten im Ziel 1:37:11 Std. auf dem Zettel. Bei den Frauen waren Ingeborg Vogt, Doris Wilken, Martina Kölsch und Sonja Schäper (»Ladykracher«/2:08:49) ganz vorn. Den Schnupperlauf über zwei Kilometer gewannen Christopher Wolf und Pia Laker, Michael Schlie und Monika Schwarze waren die flottesten Walker über 6,4 Kilometer.
Die Organisatoren um Peter Goldbecker und Jürgen Steinhanses waren rundum zufrieden, als sie erst nach Mitternacht nach Hause zurückkehrten. Die 20. Auflage wird nicht die letzte gewesen sein. »Langes Wochenende und dann auch noch so hohe Temperaturen. Mit der Teilnehmerzahl sind wir unter diesen Umständen sehr zufrieden«, sagte Goldbecker. Schade nur, dass im Ziel von einem Großteil der Läufer nur die Startnummer über Lautsprecher zu vernehmen war. Viele Zuschauer hätten gern auch die Namen der ankommenden Läufer gehört.

Artikel vom 30.05.2005