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Die Erstkommunionkinder führten die Fronleichnams-Prozession an.

Bibelkuchen
zum Pfarrfest

Katholische Gemeinde feiert

Von Thomas Meyer
Enger (EA). Normalerweise spielt Alexander Grötzner, der Organist der katholischen Kirchengemeinde Enger, alle Stücke aus dem Effeff. Jetzt musste er allerdings wochenlang konzentriert üben, um »Peter und der Wolf« beim Pfarrfest fehlerfrei präsentieren zu können.

»Ursprünglich war das musikalische Märchen von Sergej Prokofjew dazu gedacht, Kindern das Orchester zu erklären und näher zu bringen«, verriet Grötzner. Dazu werde jedes Tier der Fabel durch ein anderes Instrument dargestellt. »Die Bearbeitung für die Orgel von Heinrich Grimm ist demnach sehr anspruchsvoll, weil alle Instrumente von der Orgel gespielt werden müssen.« Der Organist musste im wahrsten Sinne des Wortes alle Register ziehen und schaffte es tatsächlich, alle Tiere glaubwürdig zu interpretieren. Damit begeisterte er nicht nur Kinder.
Die konnten sich vorher schon bei einer Rallye rund um den Kirchturm austoben. Der Elternkreis hatte ein Programm ausgearbeitet, das von Kegel- und Wurfspielen bis zum Bobbycarrennen reichte. Anschließend gab es ein Völkerballturnier. Über den ganzen Tag konnte man Bibelkuchen mit Rezept kaufen und beim Flohmarkt der katholischen Frauengemeinschaft stöbern. Ein Spielmobil hielt Kettcars, Roller und vieles mehr bereit.
Der offizielle Teil fand bereits am Vormittag statt. Nach dem Festgottesdienst marschierte der bunte Umzug quer durch Enger, um an den vier Altären die Anfänge der vier Evangelien vorgelesen zu bekommen. Angeführt von den Erstkommunionkindern und dem geschmückten Kreuz trug Pfarrer Ansgar Heckeroth hoch erhoben unter dem Traghimmel die »Monstranz«, die die Hostien beinhaltet.
Fronleichnam setzt sich aus »fron« (Herr) und »leichnam« (Leib) zusammen und soll an das Abendmahl erinnern. Es wurde 1264 von Papst Urban IV. offiziell eingeführt und geht zurück auf eine Christusvision der Augustinernonne Juliane von Lüttich. Es ist eines der wenigen Feste, das nicht auf heidnische oder jüdische Bräuche zurückzuführen ist.

Artikel vom 28.05.2005