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Abschied mit schwerem Herzen

Gemeindereferentin Dorothee Busse verlässt die St.-Johannes-Gemeinde

Von Matthias Kleemann
(Text und Foto)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Dorothee Busse geht nur schweren Herzens. »Es wird kein einfacher Abschied«, weiß sie jetzt schon. Ein Vierteljahr noch, dann ist es soweit. Am 31. August scheidet die Gemeindereferentin aus gesundheitlichen Gründen aus den Diensten der St.-Johannes-Pfarrgemeinde.

Zum Trost gibt es bis dahin noch ein paar Höhepunkte im Leben der Gemeinde: Beispielsweise die Wallfahrt mit der Frauengemeinschaft nach Herzfeld am 15. Juni oder die Veranstaltungen im Rahmen des Weltjugendtages. Viel Gelegenheit für Begegnungen mit den Menschen, also das, was die Tätigkeit einer Gemeindereferentin ausmacht.
Als Dorothee Busse im Februar 2001 nach Stukenbrock kam, musste sie das Eis brechen, denn sie war die erste Gemeindereferentin, vorher gab es eine solche Stelle in der St.-Johannes-Gemeinde nicht. »Ich habe mit den Menschen hier gute Erfahrungen gemacht«, erzählt sie. Gleichzeitig galt es, das eigene Aufgabenfeld abzustecken. Das fiel nicht so schwer. Denn die Pfarrgemeinde steckte mitten in einer Umstrukturierung. Der Pastoralverbund wurde errichtet und da mussten ohnehin viele Aufgaben neu verteilt werden.
Vor diesem Hintergrund sieht Dorothee Busse in dem Amt der Gemeindereferentin eine wachsende Bedeutung. Durch den Priestermangel falle den Gemeindereferentinnen immer mehr Verantwortung zu. Auch die Erzdiözese betrachte die Gemeindereferentinnen als wichtiges Standbein.
Immerhin gibt es das Berufsbild schon seit dem Krieg. Und auch davor gab es hauptamtliche Helferinnen in katholischen Gemeinden, sie hießen damals nur Seelsorgehelferin. Eigentlich beinhaltet diese Amtsbezeichnung den Aufgabenbereich: Dorothee Busse begleitet Kommunionkinder und Firmlinge bei der Vorbereitung, sie erteilt Religionsunterricht in der Grundschule, sie ist geistliche Leiterin der Frauengemeinschaft, sie betreut die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Kirchengemeinde, dabei ist sie an der Vorbereitung von Gottesdiensten und liturgischen Festen beteiligt, um nur einen kleinen Ausschnitt ihre Tätigkeitsfeldes zu beschreiben. Das Gute: »Man ist sofort in allen Kreisen und Gremien.« Nachteil: Die Arbeitszeiten sind nicht unbedingt familienfreundlich, selbst bei einer halben Stelle.
Um für diese Aufgabenvielfalt gerüstet zu sein, hat Dorothee Busse an der katholischen Fachhochschule in Paderborn sieben Semester Religionspädagogik studiert. Darin enthalten waren auch zwei Praktika in Gemeinden. Es folgte ein Anerkennungsjahr, bevor sie sich 1992 Diplom-Religionspädagogin nennen durfte. Die gebürtige Dortmunderin war danach in Schwerte, Herne-Baukau und Bielefeld tätig, bevor sie nach Stukenbrock kam.
Im Rückblick fallen ihr vor allem die besonderen Feste ein, an denen sie mitgewirkt hat: Erstkommunionfeier oder Erntedank zum Beispiel. »Da gab es immer viele positive Rückmeldungen.«

Artikel vom 26.05.2005