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Lokalmatadoren schlagen sich prächtig

KSV Gütersloh perfekter Ausrichter der Deutschen Jugendmeisterschaften in der Sportakrobatik

Von Uwe Caspar
(Texte und Fotos)
Gütersloh (WB). Nach dem Finaltag der Deutschen Jugendmeisterschaften in der Sportakrobatik konnten die beiden heimischen Trainerinnen ein erfreuliches Fazit für ihre Teams ziehen. Janine van Ek und Anna-Lena Zelewaski übertrafen sogar die in sie gesetzten Erwartungen. »In allen Diszipinen hat unser Damenduo mittlere Plätze belegt - damit war nun wirklich nicht zu rechnen«, strahlte Sabine Winkel.

Auch ihre KSV-Kollegin Sonja Rudowicz, die nach einer längeren Pause aus familiären Gründen erst seit einem Jahr das Gruppen-Trio wieder betreut, lobte ihre Schützlinge Stephanie O'Donnell, Senta Müller und Maren Spiekermann für die gelungenen Auftritte an beiden Wettkampftagen. »Sie haben sich teilweise besser geschlagen als erwartet. An eine Medaille war natürlich nicht zu denken, so weit sind wir noch nicht«, freute sich Sonja über die ordentlich ausgefallene Premiere.
Die drei Mädchen vom Gastgeber KSV Gütersloh, die bei zwei bis drei Übungseinheiten weitaus weniger trainieren als die meisten ihrer Konkurrentinnen, stehen erst am Anfang einer möglicherweise verheißungsvollen Karriere. »Zwei bis drei Jahre kann diese Formation noch so zusammenbleiben«, räumt die Trainerin dem eingeschworenen Trio gute Perspektiven ein, zumal das Leistungspotenzial der Gruppe noch nicht ausgeschöpft sei. Janine van Ek (15) und ihre zierliche Partnerin Anna-Lena Zelewski (8) werden dagegen wohl nicht mehr allzu lange ein Paar bilden.
Denn aufgrund einer neuen Regelung des Verbandes, wonach die Altersdifferenz beim Damenduo künftig nicht mehr als sechs Jahre betragen darf, wäre eigentlich schon im nächsten Jahr sozusagen DM-Verbot für die beiden Gütersloherinnen. Doch gerade nach der famosen Vorstellung am Wochenende vor heimischer Kulisse hofft Sabine Winkel, dass Janine und Anna-Lena zumindest noch im nächsten Jahr auf höchster nationaler Ebene starten können. »Wir beabsichtigen, eine Sondergenehmigung zu beantragen. Und wenn die abgelehnt werden sollte, dann gehen wir eben außer Konkurrenz an den Start«, hat sich die Trainerin schon ihre Gedanken gemacht.
Die Sportakrobatik ist mitunter nicht ganz ungefährlich, doch beide KSV-Delegationen absolvierten sämtliche Übungen nahezu sturzfrei. »Der Albtraum einer jeder Betreuerin ist, dass der Kleinsten und zugleich Jüngsten einer Gruppe etwas passieren könnte. Denn wenn die mal richtig hinfällt, dann springt die so schnell nicht wieder. Deshalb muss sie zu den Partnerinnen, die sie halten, absolutes Vertrauen haben«, schildert Sonja Rudowicz die Problematik, mit der aber weder sie noch Sabine Winkel bislang konfrontiert wurde.
Problemlos ging auch die Deutsche Meisterschaft mit mehr als 100 Aktiven in der festlich geschmückten Sporthalle des Carl Miele-Berufskollegs über die Bühne - der Veranstalter KSV wurde für seine perfekte Organisation mit Komplimenten geradezu überschüttet. »Der Ausrichter hat sich wahnsinnig viel Mühe gegeben. Uns gefällt es super hier«, zeigte sich auch Trainerin Regina Schreier aus Schwarzenberg im Erzgebirge stark beeindruckt. Allein für die Wertung mussten zwei große Podeste aufgebaut werden - denn in der Sportakrobatik verteilen gleich 16 Kampfrichter die Noten.
Geschwitzt wurde bei tropischen Temperaturen nicht nur drinnen - noch mehr mussten die »Drei vom KSV-Grill« ertragen: Jürgen Neufang, Sohnemann Felix und Ingo Lübking bruzzelten unter Saunabedingungen die Würstchen. Tapfer hielten sie durch.

Artikel vom 30.05.2005