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Mit vier C-Rohren und einem B-Rohr gehen die Nachwuchs-Einsatzkräfte gegen das Feuer vor.

Jugendfeuerwehr
rettet Vermisste

Mittwoch Übung am Autohaus Orth

Versmold (igs). Die beiden jungen Feuerwehrleute wissen nicht, was sie hinter der hohen Stahltür erwartet. Nur, dass hinter dieser Tür drei Personen in höchster Gefahr sind. Mit Atemschutz und Sicherungsleine machen sich die beiden auf den Weg in den dicht vernebelten Raum.

Auf dem Gelände des Autohauses Orth übten Mittwochabend 15 Jugendfeuerwehrleute -Êunterstützt von mehr als 30 Einsatzkräften der vier Versmolder Löschzüge -Êden Ernstfall. Angenommen wurde, dass ein defekter Wärmestrahler ein Feuer in der Lackiererei ausgelöst hat. Ein Mitarbeiter hat noch versucht, den Brand mit einem Feuerlöscher einzudämmen. Doch der Rauch ist schon zu stark. Er wird ebenso vermisst wie zwei Kollegen, die versucht haben, ihn zu retten. Das Dach steht bereits in Flammen. Das Feuer droht auf die benachbarte Werkstatt überzugreifen.
Schläuche rollen, kuppeln, Verteiler aufbauen, die Wasserversorgung sicher stellen - um diese Aufgabe kümmern sich die Nachwuchskräfte unterstützt von den »Großen«, die sogar eine Wasserversorgung vom Aabach am Parkstadion zum Einsatzort aufbauen. »Wasser marsch« heißt es sowohl von der Rückseite der Lackiererei aus als auch zwischen den Hallen, wo die Feuerwehr mit Hydroschilden eine Wasserwand zwischen den Gebäuden errichtet.
Gleichzeitig tasten sich Jugendfeuerwehrleute - immer in Zweiertrupps -Êkriechend durch die dicht vernebelte Halle, um die drei Vermissten zu finden. Dargestellt werden sie von Tim Lingmann, Carina Wieck und der Übungspuppe »Klaus«. Nach einer knappen halben Stunde, kurz vor 19 Uhr, ist alles vorbei: Alle drei Vermissten sind gefunden, das imaginäre Feuer gelöscht.
Hans-Jürgen Weber und Axel Schmidt, die die Übung ausgearbeitet haben, sind zufrieden. »Hundertprozentig«, sagt Axel Schmidt, sei es gelaufen. »Es ging in erster Linie darum, dass die Jugendfeuerwehr mit den Abläufen im Einsatz vertraut wird und selbst mal ein Strahlrohr in die Hand nimmt.« Auch die routinierten Einsatzkräfte konnten etwas für die Übung tun. Anstatt den nächstgelegenen Hydranten zu nehmen, wurde für die Wasserversorgung der um einiges weiter entfernte Aabach genommen -Ê um die »Wasserförderung über lange Wegstrecken« zu trainieren. Bilanz wurde in einer Besprechung gezogen - und die Würstchen vom Grill am Versmolder Gerätehaus hatten sich dann erwachsene wie junge Feuerwehrleute redlich verdient.

Artikel vom 26.05.2005