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Im traumhaften Blau blüht die Wisteria

Serie: Jeden Monat Anregungen und Tipps für Hobbygärtner - Wieder mit dem Blumenrätsel

Von Elke Bösch (Text und Fotos)
Rahden / Altkreis Lübbecke (WB). Viel zu tun gibt es wieder im Garten und oft steht der Hobbygärtner ratlos vor einem Problem. Die RAHDENER ZEITUNG möchte mit der Serie »Mein kleines Gartenparadies« einmal im Monat mit nützlichen Tipps vom Experten helfen.

»Auch wenn es nicht schön aussieht - die verwelkten Blätter der Tulpen, Narzissen und anderen Frühblüher braucht die Pflanze, um für das nächste Jahr Kraft in ihre Zwiebel zu bekommen. Eine andere Blume daneben gepflanzt und die welken Blätter fallen kaum noch auf«, rät Martin Bierenriede von der Oppenweher Baumschule. »Ältere Zwiebelpflanzen sollten alle fünf bis sechs Jahre ausgegraben werden, weil sie sonst zu tief wachsen und verkümmern. Diese Zwiebeln aber erst aus der Erde nehmen, wenn alle Blätter abgewelkt sind.
»Dieses Jahr haben die meisten Bambussorten stark im Winter gelitten. Viele Bambuspflanzen sehen durch die Kälte zwar lädiert aus, aber die meisten Pflanzen werden sich wieder erholen. Selbst nach der gefürchteten Blüte ist der Bambus nicht unbedingt tot. Auch hier gilt: Besser die gelben Triebe nicht abschneiden, sondern, wenn das Wurzelwerk gesund ist, die Pflanze erholen lassen.«
Ab Mitte Mai können kälteempfindliche Blumen wie Tagetes, Eisbegonien, Salvien und die vielen anderen Sommerblumen in den Garten gepflanzt werden. Für eine üppige Blütenpracht im Sommer ist es allerdings unabdingbar, dass der passende Standort (insbesondere Lichtverhältnisse) für die Pflanzen ausgewählt wird«, weiß Martin Bierenriede.
Wenn im Garten Hochsaison ist kommen auch die ungebetenen Gäste: Immer stärker zum Beispiel die Rhododendron Zikade. Dazu Bierenriede: »Dort, wo regelmäßig starke Knospenschäden zu verzeichnen sind, sollte eine Bekämpfung der pilzübertragenden Zikade erwogen werden. Geschädigte Knospen sind auszubrechen. Die ausgewachsenen Rhododendronzikaden erscheinen im Juli. Auffällig sind ihre grünglänzenden orangerot gestreiften Flügel und ihr enormes Sprungvermögen. Bei geringem Befall reicht oft schon der Einsatz von Gelbtafeln, hiermit verringert man allerdings nur die erneute Eiablage der Zikaden. Die Bekämpfung muss sich unbedingt auch gegen die gelblichen Larven richten, die sich ab Mai auf den Blattunterseiten befinden. Sie sind an ihrem schrägen, schnellen Gang zu erkennen. Über umweltverträgliche Mittel informiert der Fachhandel. Die Blattunterseite ist gut zu benetzen. Da die Tiere durch ihre Saugtätigkeit die Pflanze kaum schädigen, sollte die Bekämpfung nur durchgeführt werden, wenn regelmäßig starke Knospenschäden in Verbindung mit gehäuftem Auftreten der Zikade zu verzeichnen sind. Im Mai und Juni sind an der Blattunterseite kleine, flache, gelbgrüne Tiere, die an Blattläuse erinnern, zu finden. Im Juli fallen dann grünrot gefärbte Tiere auf, die bei Berührung der Blätter aufspringen. Bei den grüngelben Tieren handelt es sich um die Larven. Die Tiere saugen an den Blättern. Bei ihrer Saugtätigkeit verursachen sie zwar keine direkten Schäden, sie stehen jedoch im Verdacht, einen Pilz, der die Knospenbräune oder das Knospensterben verursacht, zu übertragen.
Auch hier gilt, optimal ernährte und gesunde Pflanzen sind weniger anfällig. Deshalb sollte Rhododendron genügend Nährstoffe bekommen und sauren Boden mit ph-Wert um 5,5. Ansonsten erfreuen uns die Rhododendron dieses Jahr mit einer recht lang anhaltenden üppigen Blütenpracht. Dies ist auf die kühlen Temperaturen im Mai zurückzuführen.

Artikel vom 31.05.2005