26.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ausnahmen sind
durchaus möglich

Diskussion um die Förderschule

Delbrück (sis). Eigentlich stand nach den Beratungen im Delbrücker Schulausschuss der Änderung der Lipplinger Sonderschule für Lernbehinderte in eine Förderschule mit den Förderschwerpunkten Lernen, Sprache und emotionale und soziale Entwicklung nichts mehr im Wege. Und doch gab es jetzt im Rat eine stundenlange Diskussion.

Ausgelöst wurde sie durch den Inhalt eines Schreibens der Astrid-Lindgren-Schule in Salzkotten und der Erich-Kästner-Schule. Beide sind auf den zusätzlichen Punkt der Philipp-von-Hörde-Schule (Förderung bei Sprachstörungen) spezialisiert. Die Schulen hatten sich gegen die Erweiterung und Umbenennung der Lipplinger Schule ausgesprochen. »Wobei das in der Natur der Sache liegt und nicht überbewertet werden sollte«, urteilte Wilfried Strate als Schulamtsleiter.
Als eigentliche Streitpunkte entwickelten sich der Schulbezirk und die Wahlfreiheit von Delbrücker Eltern, die ein Kind haben, dessen Sprachentwicklung verzögert ist. Kann ihnen per festgelegtem Schulbezirk vorgeschrieben werden, ihr Kind nach Lippling zur Schule zu schicken? Nach langer Diskussion und den außerplanmäßigen Antworten des Lipplinger Schulleiters Wolfgang Steinrücke, der Rederecht in der Ausschusssitzung bekam, wurde entschieden, den Schulbezirk auf Delbrück festzulegen.
Gleichzeitig wurde aber ins Protokoll aufgenommen, dass die Schulleitung akzeptiert, wenn Eltern sich für eine andere Schule, zum Beispiel in Paderborn, entscheiden. Diese Schulwahl würde in diesem Fall durch eine Ausnahmeregelung möglich.
Die Änderung in »Förderschule« soll bereits vom kommenden Schuljahr an erfolgen. Schulleiter Steinrücke sieht kein zeitliches Problem, die Umstrukturierung so schnell zu realisieren, da einige Schwerpunkte bereits seit längerer Zeit in Lippling praktiziert werden.

Artikel vom 26.05.2005