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Mehr Licht und Transparenz

Volksbank investiert fünf Mio. Euro in Umbau der Hauptgeschäftsstelle

Lübbecke (jug). Ende der 70-er Jahre wurde die Hauptgeschäftsstelle der Volksbank an der Bahnhofstraße errichtet. Doch neue Anforderungen machen auch neue räumliche Voraussetzungen notwendig. Und so steht nach fast drei Jahrzehnten jetzt eine »General-Überholung« des Bankgebäudes an. Rund fünf Millionen Euro investiert die Volksbank Lübbecker Land nach Auskunft der Volksbank-Vorstandsmitglieder Bernhard Plohr und Hartmut Jacob in den Umbau.

»Damals waren noch andere Mietparteien mit im Haus«, erinnert sich Vorstandsmitglied Bernhard Plohr. Darunter eine Zahnarztpraxis, das Arbeitsamt und ein Notariat. Nach und nach hätten die Mieter das Gebäude aber verlassen, der Raumbedarf der Bank sei ständig gestiegen. Dann folgte auch noch die Fusion zur heutigen Volksbank Lübbecker Land.
In den vergangenen Jahrzehnten habe sich auch das Kundenverhalten entscheidend verändert. »80 Prozent der gesamten Auszahlungen gehen heute über die Geldausgabeautomaten«, so Plohr, »nur noch 20 Prozent über die Kasse. Vor zehn bis 15 Jahren war das noch genau umgekehrt.« Auch das Serviceangebot habe sich auf diese Weise geändert. Heute stehe zum Beispiel ein wesentlich höherer Beratungsbedarf im Vordergrund. Auch diesen neuen Anforderungen soll mit dem Umbau des Bankgebäudes Rechnung getragen werden. So soll das »Kundencenter« im Erdgeschoss zu einer »bedienten Selbstbedienung« umgerüstet werden. Unter dem Motto »mehr Diskretion« sollen statt der bisherigen etwa acht Besprechungszimmer im Erdgeschoss 15 separate Beratungszimmer für Kundengespräche zur Verfügung stehen, darunter auch ein Raum für größere Gruppen.
Wie schon beispielsweise in Espelkamp und Nettelstedt werde künftig auch in Lübbecke die SB-Technik näher an die Service-Mitarbeiter rücken. Dabei sollen die Kunden nicht nur klassische Bankdienstleistungen rund um die Uhr erledigen können, sondern sie finden während der Öffnungszeiten »nebenan« im Empfangsbereich gleich Ansprechpartner und Unterstützung. Außerdem geplant sind im Erdgeschoss vier Plätze für Kurzberatung, und auch, wer weniger die Technik als nach wie vor den Service am Bankschalter nutzen will, kommt nicht zu kurz.
Auch im Untergeschoss des Gebäudes wird renoviert: So soll unter anderem der Veranstaltungsraum vergrößert und mit neuester Präsentationstechnik ausgestattet werden, und dann rund 70 Personen Platz bieten. Der Zugang zum Untergeschoss soll offener gestaltet werden.
Doch nicht nur innen, auch außen am Gebäude wird sich nach Worten von Hartmut Jacob und Bernhard Plohr einiges verändern. Zunächst soll der Eingangsbereich heller und freundlicher gestaltet werden, der rechte Teil der Brüstung über dem Haupteingang werde entfernt. Die weißen Betonstreben im 70er-Jahre-Stil an der Außenfassade sollen einer filigraneren Glasgestaltung - auch über dem Haupteingang - weichen und so mehr Licht und Transparenz schaffen. Die Klinkersteine bleiben jedoch erhalten. Ein neuer Seiteneingang soll den Zugang zur Schalterhalle auch außerhalb deren Öffnungszeiten ermöglichen, denn die Beratungszeiten endeten nicht mit den Öffnungszeiten. In einem Zuge hält auch neue energiesparende Gebäudetechnik Einzug.
Insgesamt fünf Monate Bauzeit sind für die Arbeiten angesetzt. Zu Wochenbeginn sei die Baustelle eingerichtet worden, die Mitarbeiter um Geschäftsstellenleiter Ulrich Schneider haben sich inzwischen in ihren provisorischen »Containern« auf dem Parkplatz häuslich eingerichtet.
Gedanken zu einem Neubau der Hauptgeschäftsstelle habe man vor den Umbauplanungen übrigens verworfen, so Hartmut Jacob. Hier wären nicht nur die Investitionskosten schätzungsweise dreimal so hoch gewesen, auch hätte sich die Frage nach einer Umnutzung des jetzigen Gebäudes gestellt.

Artikel vom 26.05.2005