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In die Pflicht genommen

Klaus Brandner kandidiert für SPD-Kreisvorsitz und Bundestag

Kreis Gütersloh (mdel). »Bereits seit Monaten steht die Partei ohne Kreisvorsitzenden da - wenn sich nicht schnellstens einer findet, muss Klaus Brandner selbst das Kommando übernehmen«, hatte das WESTFALEN-BLATT am Montag den Wahlausgang kommentiert. Seit Montagabend steht fest: Der Verler springt in die Bresche, um den seit Monaten verwaisten Posten zu übernehmen.

Trotz seiner zahlreichen Verpflichtungen als Bundestagsabgeordneter und in verschiedenen Aufsichtsgremien hat sich Klaus Brandner von seiner Partei in die Pflicht nehmen lassen. »Der Kreisvorstand erwartet, dass ich in schwieriger Zeit die Verantwortung übernehme«, erklärte Brandner gestern während einer eiligst einberufenen Pressekonferenz, in der er auch seine erneute Bundestagskandidatur verkündete.
Gedrängt hat sich der Verler nach dem Posten nicht. Vielmehr war es so, dass die Sozialdemokraten keinen geeigneten Kandidaten gefunden haben, nachdem Thomas Ostermann im Herbst die Brocken hingeworfen hatte. Zwar hatte der Borgholzhausener Frank Diembeck Interesse bekundet, doch ist dieser recht jung. Nach den Planungen des SPD-Kreisvorstandes soll Diembeck jetzt als stellvertretender Vorsitzender kandidieren. Keine Funktion wird der am Sonntag gescheiterte Landtagskandidat Hans Feuß im geschäftsführenden Vorstand übernehmen. »Hans Feuß hat sich dazu nicht in der Lage gesehen. Er wird weiterhin im erweiterten Vorstand mitarbeiten«, so der künftige SPD-Chef. Brandner setzt auf Teamarbeit. Notwendig sei eine systematische Arbeitsteilung. Bei der Sitzung am Montag seien alle Ortsvereine vertreten gewesen. Brandner: »Es gibt keine Resignation. Die anstehende Bundeswahl ist für alle eine Herausforderung.« Vorstandsmitglied Ursula Ecks ergänzt: »Es ist wichtig gewesen, »dass sich die Leute den Frust von der Seele reden konnten.«
Gewählt werden soll Klaus Brandner bei einem Kreisparteitag am 2. Juli. Nur kurze Zeit später dürfte der Startschuss für den Wahlkampf ertönten. Der Verler gibt sich kämpferisch. »Ich bin davon überzeugt, dass Deutschland keine schwarze Republik will«, sagt er. Die Bürger können sich offenbar auf einen klassischen Lagerwahlkampf einstellen. »Schwarz oder Rot« ist nach Brandners Aussagen die Devise. Vorgezogene Wahlen sind aus seiner Sicht begrüßenswert. »Mit einer Hängepartie bis zum Herbst des Jahres 2006 kommen wir nicht weiter.«

Artikel vom 25.05.2005