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Kinder statt Steinkohle fördern

FDP-Stammtisch zu den »brennendsten Fragen im Land«

Rheda-Wiedenbrück (WB). »Ein volles Haus« bescherte der FDP Rheda-Wiedenbrück kurz vor den Landtagswahlen ihr »Stammtisch« im Romantik-Hotel Ratskeller. Als Referenten hatten die Liberalen den wirtschaftspolitischen Sprecher der FDP-Fraktion im NRW-Landtag, Dr. Gerhard Papke, und den am Sonntag gescheiterte Landtagskandidat Johannes Wilke verpflichten können.

Zur Freude der FDP entwickelte sich eine vom Vorsitzenden Manfred Hegel moderierte muntere Diskussion zwischen Referenten und Gästen »über die brennendsten Fragen im Land«.
Für Papke gilt die These »Arbeit hat Vorfahrt!« Dabei will seine Partei auf die dynamischen Kräfte im Land setzen - nämlich auf den Elan des Mittelstandes und Erfindergeist der Existenzgründer - mit dem Ziel, eine Million neue Jobs bis 2015 möglich zu machen. Erreichen will das die FDP unter anderem durch die Reduzierung der Steuern und Abgabenlasten und Beseitigung der bürokratischen Fesseln. Auf dem Arbeitsmarkt sollen »flexible Lösungen« zugelassen werden, die Partei will in moderne Verkehrswege investieren und »für wirtschaftliche und sichere Energie sorgen statt Milliarden für die Subventionierung von Windkraft und Steinkohle zu vergeuden.«
Wenn es nach Johannes Wilke geht, soll Bildung oberste Priorität bekommen. Er fordert eine individuelle Förderung im Rahmen des dreigliedrigen Schulsystems, damit jedes Kind und jeder junge Mensch beste Startchancen für sein Leben bekommt. Dazu gehört seiner Meinung nach neben einem Gesundheitstest eine Sprachprüfung schon bei der Einschulung. Um eine gesetzliche Unterrichtsgarantie zu finanzieren, sollen »Kinder statt Steinkohle« gefördert werden.
Aber auch kommunale Themen wurden diskutiert. Hegel informierte über den aktuellen Stand der Diskussion um das evangelischen Krankenhauses. »Im Ränkespiel der verschiedenen Interessensgruppen bleibt wohl einer auf der Strecke - nämlich der Bürger,« sagte Hegel. Auch die Windkraftproblematik in St. Vit, angesprochen vom Fraktionschef Bernd Junker und Franktionsmitglied Johannes Klink, blieb nicht außen vor. Die klare Position der örtlichen FDP habe ihr »eine hohe Zustimmung der Bürger eingebracht«. Wie stark gerade kleine und mittlere Unternehmen von der Steuer- und Abgabenpolitik belastet werden, machte Vize-Vorsitzender Hubert Möller deutlich. Er thematisierte Abgabelasten, die bis zum Wettbewerbsnachteil der Firmen führten, weil sie woanders völlig unbekannt seien - überraschende Ausführungen auch für die Stammtisch-Gäste.

Artikel vom 26.05.2005