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Die Welt von Astrid Lindgren

Oldenburger Ausstellung im Herbst in Gütersloh zu sehen

Gütersloh (top). »Das Phänomen bei Astrid Lindgren ist, dass ihre Geschichten von Generation zu Generation weitergegeben werden«, sagt der Oldenburger Pädagoge und Lindgren-Kenner Matthias Blum. Seine Ausstellung über die Kinderbuchautorin aus Schweden konnte jetzt der Förderverein der Astrid-Lindgren-Schule für Gütersloh gewinnen. Sie wird vom 28. September bis zum 20. November in der Stadtbibliothek gezeigt.

Auf eigene Initiative und durch das Sponsoring seiner Oma gestaltete Matthias Blum als Student »Die Lebenswelt von Astrid Lindgren - Eine Ausstellung nicht nur für Kinder«. Zum 90. Geburtstag von Astrid Lindgren 1997 wurde sie erstmals der Öffentlichkeit in Oldenburg vorgestellt. Seitdem besuchten mehr als 100 000 Besuchern die Ausstellung von Matthias Blum an 30 verschiedenen Orten im ganzen Bundesgebiet - von Sylt bis München.
Im Urlaub auf Sylt wurden auch Rainer Jakobi, Vorsitzender des Fördervereins der Gütersloher Astrid-Lindgren-Schule, und die Kassiererin des Fördervereins, Simone Tiemann, auf die Ausstellung aufmerksam. Zu Hause beschlossen die beiden, die Ausstellung erstmals nach Ostwestfalen zu holen und kontaktierten den Eigentümer Matthias Blum. Gleichzeitig fand der Förderverein mit der Stadtbibliothek einen geeigneten Rahmen für die Ausstellung, der in der Grundschule wegen fehlender räumlicher und personeller Ressourcen nicht gegeben war. Allein die Finanzierung der Ausstellung war für die Initiatoren des Fördervereins und den Geschäftsführer der Stadtbibliothek Gütersloh, Wolfgang Sieveking, lange Zeit ein Dorn im Auge. Doch vielen großzügigen Spendern zum Dank ist der Minimalbetrag seit Ende März gesichert.
Um das Lebenswerk von Astrid Lindgren in die Köpfe der Bevölkerung zu bringen, findet neben der Ausstellung auch ein buntes Rahmenprogramm statt. Die Stadt Stiftung wird einen Malwettbewerb zum Thema der Lindgren-Figuren ausschreiben, und das Kino Bambi und Löwenherz wird während der Ausstellungszeit Verfilmungen der Lindgren-Geschichten zeigen. Daneben gehören Lesenächte, Bastelabende und Theaterwerkstätten zu den vielfältigen Ideen der Organisatoren.
Natürlich soll auch die Gütersloher Astrid-Lindgren-Schule mit in das Projekt einbezogen werden. Matthias Blum plant eine spezielle kleine Ausstellung von doppelten Exemplaren in der Schule. Die Direktorin Barbara Finkemeier wird einen Sponsorenlauf organisieren. »Wir wollen durch dieses Projekt deutlich machen, dass wir eine eigenständige Schule sind«, appelliert die Schulleiterin der jungen und kleinen Grundschule, die erst seit vier Jahren besteht und an der nur sechs Lehrer unterrichten.
Matthias Blum, der 1998 Astrid Lindgren persönlich kennen lernen durfte und sogar auch in Schweden ein angesehener Lindgren-Kenner ist, wird bei der Eröffnung der Ausstellung in Gütersloh anwesend sein und an zwei Freitagen Dias vorführen. Darüber hinaus planen die Organisatoren, dass Führungen durch die Sammlung von Fotos, den ältesten Büchern, Puppen und Spielmöglichkeiten Astrid Lindgrens angeboten werden. »Das Besondere an der Autorin ist, dass es die Polarisierung nicht gibt. Nur ganz wenige Leute können nichts mit ihrer Person und ihren Geschichten anfangen«, sagt Blum.
Für die Durchführung und Finanzierung des Rahmenprogramms sucht der Förderverein noch weitere Spender, Ideengeber und freiwillige Helfer. Weitere Informationen über die Astrid-Lindgren-Ausstellung gibt's unter www.astridlindgrenschule-guetersloh.de und www.astrid-lindgren-ausstellung.de.

Artikel vom 25.05.2005