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Fleschenberg vor
Laufbahn-Krönung

TuS Westheim: Aufstieg wäre größter Erfolg seit 1965

Von Günter Sarrazin
Westheim (WB). Der TuS Westheim steht vor dem größten Fußball-Erfolg seit 1965: Zum ersten Mal seit 40 Jahren kann der mit 1150 Mitgliedern größte Verein des Sportkreises Warburg den Aufstieg in die Bezirksliga perfekt machen. Ganz besonders könnte der Aufstieg im Hause Koch/Fleschenberg in der Rosenstraße 11 gefeiert werden. August Koch war vor 40 Jahren in der Meistermannschaft dabei, sein Schwiegersohn Stephan Fleschenberg ist der erfahrenste Akteur des Tabellenführers.

Stephan Fleschenberg ist ein Muster an Beständigkeit. Der 38 Jahre alte Defensivspezialist spielt seit 20 Jahren in der ersten Mannschaft des TuS. Das defensive Mittelfeld ist die Lieblingsposition des Routiniers. Der Kreismeistertitel und der Kreispokalsieg mit der A-Jugend sowie die Aufstiege mit der ersten Mannschaft in die Kreisliga A sind bislang die größten Fußball-Erfolge des Familienvaters, der seine Erfahrung seit zwei Jahren auch als Betreuer der Jugend (jetzt E II) weitergibt.
Mit dem Aufstieg in die Bezirksliga will Stephan Fleschenberg am kommenden Sonntag in Neuenheerse seine Laufbahn krönen.
Der 1,80 Meter große und 77 Kilogramm schwere Polizeihauptkommissar hat die mit Abstand meisten Spiele für die Westheimer Erste absolviert. Als Team-Statistiker kann er auf Anhieb das Ergebnis des Hinspieles gegen den FC Neuenheerse/Herbram nennen. »Wir haben am 28. November des vergangenen Jahres durch ein spätes Tor von Paul Daniel 1:0 gewonen«, weiß der Hobbyläufer.
Noch weiter zurück blickt sein Schwiegervater August Koch. Der 67 Jahre alte Rentner ist in der Saison 1964/65 mit dem TuS Westheim in die damalige Bezirksklasse Paderborn gestürmt. »Wir sind mit 71:43-Toren und 40:12-Punkten Meister vor Scherfede und Marsberg geworden«, erinnert sich der kopfballstarke Läufer, der auch schon beim Aufstieg im Jahr 1958 dabei gewesen ist.
Die Meistermannschaft des Jahres 1965 sei ein ausgeglichenes Team auf einem Niveau gewesen. Profitiert habe die Truppe von der höherklassigen Erfahrung, die Walter Hackel mitbrachte.
Höherklassige Erfahrung haben in der heutigen Ersten Abwehrchef Michael Kunkel (Bezirksliga, Landesliga und Verbandsliga beim VfB Marsberg), Spielertraimer Ingo Osthoff (Bezirksliga mit Rot-Weiß Erlinghausen) sowie Angreifer Thorsten Günther (Jugend in Paderborn, dann Landesliga beim VfB Marsberg).
In der Westheimer Meistermannschaft der Saison 1964/65 haben übrigens Akteure der Jahrgänge 1933 bis 1945 gespielt. »Das war eine junge Truppe, da wäre ich keine Mode mehr gewesen«, sagt Stephan Fleschenberg.
Seine Erfahrung soll am kommnden Sonntag mit dazu beitragen, dass das große Saisonziel, der Aufstieg, perfekt gemacht werden kann.
Vor dem »Endspiel« zwischen dem Tabellenzweiten FC Neuenheerse/Herbram (60 Punkte) und Spitzenreiter TuS Westheim (61) haben es beide Seiten selbst in der Hand, den Titel zu holen. Westheim reicht ein Unentschieden, Gastgeber Neuenheerse/Herbram muss gewinnen, um aufzusteigen und nicht zum dritten Mal in Folge Vizemeister zu werden.
»Mit jeder Minute, die es Unentschieden steht, kommen wir dem Aufstieg näher«, sieht Stephan Fleschenberg einen Vorteil darin, dass Westheim nicht sofort hinten offen machen muss. Das Team mit den wenigsten Gegentoren vertraut auf seine Abwehr - und auf den Angriff. Mit dem Satz »Wir haben in jedem Spiel ein Tor gemacht«, zeigt sich Stephan Fleschenberg zuversichtlich, dass der TuS auch in Neuenheerse wenigstens einmal treffen wird.
Sein Tipp: »Wir spielen 1:1.« Dann dürfte Westheim feiern.

Artikel vom 26.05.2005