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Name:Spork
Vorname:Guido
Spitzname:Adonis
Geburtsdatum:3. Januar 1975
Geburtsort:Berlin
Familienstand:ledig
Größe:1,85 Meter
Gewicht:81 Kilogramm
Stationen: 1. FC Lübars Wacker 04 Berlin SV Meppen Hannover 96 VfL Osnabrück SC Paderborn 07
Lieblingsposition:da, wo mich der Trainer hinstellt
Beruf:Beton- und Stahlbetonbauer
Hobbys:Musik hören und auflegen
Stärken:Spontaneität
Schwächen:Ungeduld
Vorbild/Idol:mein Vater
Lieblingsgetränk:Gingerale
Lieblingsessen:Kaiserschmarrn
Lieblingsmusik:R'n'B, Vocal House
Lieblingsurlaubsort:keinen bestimmten, ich mag Ibiza
Guido Spork will am heutigen Samstag den ZweitligaAufstieg mit dem SCP klar machen. Foto: Brucks

Eintracht BraunschweigEin Mitkonkurrent im Aufstiegskampf, gegen den wir am Samstag alles klar machen werden für die 2. Liga. Als zweiten Aufsteiger tippe ich VfB Lübeck, Eintracht Braunschweig und der VfL Osnabrück bleiben in der Regionalliga.

2. LigaWenn alles klappt, gehe ich mit dem SC Paderborn 07 in mein fünftes Zweitligajahr. Für mich deshalb nichts Neues, für die Region und für den Verein aber ein ganz wichtiger Schritt. Ich würde die kommende Saison auch gerne als Zweitligaspieler beenden. Vor einem Jahr war das in Osnabrück leider nicht so. Ich wurde erst gesperrt, dann suspendiert und abgestiegen sind wir auch noch.

ZweitligareifeDer Verein muss in allen Bereichen noch kräftig zulegen, will man hier professionelle Strukturen schaffen. Die Mannschaft ist zwar sehr gefestigt, muss aber auf vier oder fünf Positionen unbedingt verstärkt werden. Sonst übersteht man die 2. Liga nicht. Man darf es aber auch nicht so machen wie der VfL Osnabrück. Da wurden schon zu Saisonbeginn zehn Spieler gekauft und die komplette Mannschaft wurde umgekrempelt. Ein gutes Beispiel ist für mich Erzgebirge Aue. Die haben zunächst nur drei geholt, in der Winterpause, als sie merkten, das reicht nicht, ganz gezielt noch einmal drei Neue eingekauft und sind souverän drin geblieben.

Pavel DotchevIn der aktuellen Situation ein bemitleidenswerter Mensch, aber für mich nicht nur ein guter Trainer, sondern auch ein guter Typ. Die Entscheidung des Vereins ist für mich absolut nicht nachzuvollziehen. Im Vorstand sollte man sich mal einige Herren ein paar Gedanken machen, ob sie überhaupt den Richtigen gehen lassen. Pavel Dotchev hat sicher auch Fehler gemacht, aber erstens ist er ein junger Trainer und zweitens machen wir alle nicht alles richtig.

Jos LuhukayIch kenne ihn absolut nicht und deshalb kann ich da auch nicht viel zu sagen. Er soll ein großer Taktiker und ein akribischer Arbeiter sein. Deshalb ist er für uns sicher nicht der Schlechteste.

Wett-SkandalEine Geschichte, die uns eine zeitlang stark belastet und Thijs Waterink leider ganz bös erwischt hat. Er fehlt uns sehr, nicht nur als akzeptierter Kapitän und Leitfigur, sondern, weil er auch einer war, der sich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt hat. Für uns ist er sportlich wie menschlich ein ganz herber Verlust

KartenkönigDas bin ich, gar keine Frage. Aber so viele, wie in dieser Saison, hatte ich noch nie. Im vergangenen Jahr habe ich meine erste Rote Karte bekommen, davor war ich so gute wie nie gesperrt. Jetzt zwölf Gelbe und eine Gelb-Rote - das sind entschieden zuviele. Aber man merkt auch den Unterschied zur 2. Liga, dort wird nicht so kleinlich gepfiffen.

BerlinMeine Heimatstadt, in die es mich immer wieder zurückzieht und in der ich nach meiner Laufbahn auch wieder sehr gerne leben würde. Ich fühle mich dort pudelwohl und habe auch noch sehr viel Freunde in Reinickendorf und Umgebung wohnen. Berlin bietet für jeden Menschen etwas, da ist Multi-Kulti pur.

BundeskanzlerinEin Gedanke, mit dem man sich zurzeit zwangsläufig beschäftigt. Viel schlechter als unsere bisherige Regierung kann es Frau Merkel ja gar nicht machen. Unser amtierender Bundeskanzler stürzt sich von einer Ausrede in die nächste, das kann das Volk nicht mehr länger ertragen. Der Wechsel wird deshalb kommen und dem sehe ich, aus den genannten Gründen, auch ganz positiv entgegen.

Beton- und Stahlbetonbauer Eine bauberufliche Ausbildung die ich abgeschlossen habe, weil ich mal Architekt oder Ingenieur werden wollte. Beton- und Stahlbetonbauer ist der anerkannteste Bauberuf, weil man da alles lernt, was die Baubranche zu bieten hat. Da gehört eine Maurerlehre genauso dazu wie eine Ausbildung zum Zimmermann. Aber das Thema hat sich erledigt, ein Architekturstudium werde ich sicher nicht mehr beginnen. Erst einmal will ich noch Fußball spielen, solange mich die Trainer aufstellen und der Körper alles mitmacht. Denn Fußball-Profi ist einfach das Schönste, was es gibt.

Herz In den vergangenen Jahren sind genug Fußballer auf dem Rasen plötzlich umgekippt, deshalb bin ich froh, dass mich die Ärzte im Herzzentrum Bad Oeynhausen vor gut zehn Wochen, nach unserem Sieg bei Holstein Kiel, mal zweieinhalb Tage lang rund um die Uhr völlig auf den Kopf gestellt haben. So intensiv bin ich noch nie untersucht worden. Das Gefühl, als feststand, dass alles in Ordnung ist, war sehr befreiend.

Hilfsbereit und arrogant Die Meinungen über mich gehen weit auseinander. Das liegt auch daran, dass ich immer das sage, was ich gerade fühle und denke. Damit ecke ich zwangsläufig an einigen Stellen an und das sind dann gerade die Auslöser für gewisse Reibungspunkte. Aber ich werde mich nie verbiegen lassen, auch wenn mich andere Leute hundertmal davon überzeugen wollen. Ich bleibe, wie ich bin und versuche meinen Weg zu gehen.

Meine schlimmste NiederlageNiederlagen sind nie schön. Der schlimmste Verlust war für mich der Tod meines Vaters, der 1996 mit 56 an Krebs starb. Mein Vater war immer mein großes Vorbild, besonder imponiert hat mir die Art und Weise, wie er mit Menschen umgegangen ist.

Mein schönster MomentDa könnte ich jetzt die zwei Aufstiege mit dem VfL Osnabrück nennen. Aber für mich sind die schönste Momente im Leben, die man mit seinen Eltern verbringen darf. Gerade wenn ein Elternteil schwer krank ist, genießt man noch jeden Augenblick.

Mein größter FehlerIch habe in meinem Leben einige gemacht, aber ich stehe zu meinen Fehlern und die, die ich gemacht habe, waren alle groß.

Mein größter SiegDen Tod meines Vaters zu verkraften.

LebensmottoGenieße jeden Tag, als wenn es dein letzter wäre.

Ich wünsche mir . . .Gesundheit, dass meine Mutter 100 wird, und den Aufstieg.

Aufgezeichnet von:Matthias Reichstein

Artikel vom 28.05.2005