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SC Herford steckt in der Sackgasse

Mit dem Abstieg abgefunden - Neuaufbau mit jungen Leuten

Herford (HaSch). Die Krise hat viele Gesichter und nicht immer kommt sie laut daher. Bisweilen zeugt auch beklemmende Stille von erlittenen Tiefschlägen. So bei den Verantwortlichen des SC Herford nach dem 0:3 beim TuS Dornberg.
Während Trainer Olaf Sieweke und der sportliche Leiter Karl-Heinz Menzel nicht mit dem Schicksal haderten und schon den Abstieg aus der Fußball-Verbandsliga erklärten, war Libero Holm Windmann der Einzige im Umfeld des Sport-Clubs, der den Sturz in die Niederungen der 6. Liga noch nicht wahrhaben wollte: »Abgestiegen sind wir erst, wenn rechnerisch nichts mehr geht.«
Windmann sollte Recht behalten. Durch die Niederlagen vom SC Wiedenbrück (0:1 in Erlinghausen) und SC Preußen Münster (1:3 gegen Lünen) am Tag danach steckt Herford zwar weiter in einer Sackgasse und ist dem Abstieg geweiht, aber noch könnte sich ein Schlupfloch finden, wenn der SCH die restlichen Spiele gegen Enger-Westerenger und in Hamm gewinnt, die anderen abstiegsbedrohten Teams gleichwohl alle ihre Spiele verlieren oder das Gerücht wahr würde, Münsters Reservisten würden noch Punkte abgezogen, da sie vor Wochen Spieler aus der Regionalliga unberechtigterweise eingesetzt hätten. Ein Rückfrage beim Verband brachte aber keine Klärung in dieser Angelegenheit.
»Wir planen bereits für die Landesliga«, sagte Karl-Heinz Menzel am Wochenanfang, »auch wenn es noch rein rechnerisch eine Überlebenschance gibt«. Man werde künftig weiter verstärkt auf die Jugend bauen, denn die strukturellen Vorgaben ließen keinen anderen Weg zu. Im Klartext heißt das: schon allein aus finanziellen Gründen kann sich der Sport-Club auch nach dem zu erwarteten Abstieg keine fertigen und somit teuren Spieler holen. Einen sofortigen Wiederaufstieg strebe man laut Menzel deshalb auch nicht an.
Heißer Kandidat für den Abstieg bleibt auch der SC Wiedenbrück, der nicht unverhofft mit 0:1 bei RW Erlinghausen verlor. Dennis Backhaus erzielte den Siegtreffer in der 44. Minute. Torjäger Rafael Wiebusch gelang trotz drei hundertprozentiger Möglichkeiten kein Treffer. Wiedenbrück spielte nicht wie eine Elf, die gegen den Abstieg kämpft, blieb vor allem im Torabschluss recht harmlos. Beim SV Hövelhof und gegen Borussia Emsdetten sollen aus den beiden Restspielen aber mindestens noch vier Punkte geholt werden.
Als möglicher Absteiger neben Herford und Wiedenbrück »em-pfahl« sich Preußen Münster II beim 1:3 (0:0) gegen den Lüner SV.

Artikel vom 24.05.2005