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Deponie für Kleinanlieferer geschlossen

Staatliches Amt für Umwelt und Arbeitsschutz erteilt Sondergenehmigung für Bauabfälle

Wehrden (WB). Die Deponie Wehrden schließt am 31. Mai ihre Pforten (das WESTFALEN-BLATT berichtete mehrfach). Dennoch darf der Kreis Höxter mit einer Sondergenehmigung dort weiter Bauschutt aufbringen. Denn das Gelände ist noch nicht so weit verfüllt, dass eine Deponieabdeckung aufgebracht werden kann. Es fehlen 25 000 Kubikmeter Material.

»Damit dieses derzeit noch verfügbare Restverfüllvolumen sinnvoll ausgenutzt werden kann, hat der Kreis Höxter im Dezember letzten Jahres beantragt, in Wehrden auch weiterhin so genannte Ýinerte BauabfälleÜ ablagern zu dürfen. Das sind zum Beispiel Abfälle von Kies- und Gesteinsbruch, Sand und Ton, Bau- und Abbruchabfälle wie Beton, Ziegel und Keramik, Boden und Baggergut sowie feste Abfälle aus der Sanierung von Böden«, teilte gestern Kreis-Pressesprecher Burkhard Schwannecke mit.
In dieser Woche habe das Staatliche Amt für Umwelt und Arbeitsschutz OWL als Genehmigungsbehörde die Entscheidung über den Weiterbetrieb der Abfallentsorgungsanlage Wehrden getroffen. Schwannecke: »Dem Antrag des Kreises Höxter folgend, dürfen demnach auch über den 31. Mai hinaus, allerdings befristet bis zum 31. Dezember 2008, diese Ýinerten BauabfälleÜ inklusive asbesthaltiger Baustoffe und teerhaltiger Produkte auf der Deponie abgelagert werden.«
Alle anderen Abfallarten werden zukünftig über die Müllverbrennungsanlagen Bielefeld und Hameln entsorgt. Mit diesen thermischen Behandlungsanlagen hat der Kreis Höxter bereits im Dezember 1996 Dienstleistungs- und Entsorgungsverträge abgeschlossen, so dass auch zukünftig eine Entsorgungssicherheit für die Bürger im Kreis Höxter besteht.
Bedingt durch den sehr kurzen Vorlauf der erteilten Genehmigung muss der komplette Betriebsablauf der Anlage in Wehrden neu organisiert und strukturiert werden. Deshalb bleibt ab dem 1. Juni der Kleinanliefererbereich der Deponie Wehrden vorerst geschlossen. Der Kreis Höxter weist darauf hin, dass Wertstoffe wie Metall, Holz oder Elektronikschrott im Rahmen der monatlichen dezentralen Wertstoffsammlungen an den bekannten Sammelstellen abgegeben werden können.
Aufgrund der bestehenden Rechtsvorschriften dürfen unvorbehandelte Restabfälle nicht mehr abgelagert und damit deponiert werden. Deswegen werden neben der Anlage in Wehrden in Deutschland rund 300 weitere Deponien geschlossen.
Um auch an den letzten Tagen einen reibungslosen Anlieferverkehr zu gewährleisten, bleibt die Wertstoffannahme, der Recyclinghof für Bauschutt und die Schadstoffsammelstation wie auch in den letzten Wochen am Samstag, 28. Mai, statt bis 13 Uhr drei Stunden länger bis 16 Uhr geöffnet.
Doch was ist vom 1. Juni an bei Haushaltsauflösung, Entrümpelung oder Abriss? Für diese Fälle bieten die privaten Müllentsorger im Kreis Höxter den Bürgern einen umfangreichen Service an, der zumeist nahezu in direkter Nähe vorhanden ist. Die Anbieter in diesem Bereich sind strengen Auflagen unterlegen und haben sich entsprechend qualifizieren müssen. Mit der Zertifizierung erfüllen sie die Voraussetzung für eine ordnungsgemäße Entsorgung.

Artikel vom 26.05.2005