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Begabte Kinder fördern

Studenten absolvieren Praktikum an der Grundschule in Enger


Von Birte Penshorn (Text und Foto)
Enger (EA). »Nüsse knacken« steht seit diesem Schuljahr an der Grundschule Enger-Mitte auf dem Stundenplan, wenn auch Nüsse der etwas anderen Art. In der »Nussknacker AG« werden besonders begabte Schüler gefördert.
Mit Beginn dieses Schuljahres wurde an der Grundschule das jahrgangsübergreifende Arbeiten eingeführt. Und ein Schwerpunkt darin ist die Förderung besonders begabter Kinder. Einmal wöchentlich gehen die Kinder aus dem Unterricht heraus und in die Arbeitsgemeinschaft. Den verpassten Unterricht müssen sie dann selbstständig nachholen. In der »Nussknacker AG« schreiben die Schüler zu einem Thema eine Expertenarbeit, welches sie selbst wählen können. »Manche Arbeiten haben einen Umfang von 25 bis 30 Seiten«, erzählt Andrea Hunold, Lehrerin an der Grundschule Enger.
Zusammen mit zwei weiteren Lehrerinnen ist sie in einer Koordinierungstelle im Schulamt für den Kreis Herford tätig.
Diese Einrichtung gibt es seit einem Jahr und bietet Hilfe für Eltern und Lehrer. »Hier werden Eltern von besonders begabten Kindern beraten, wie sie sich verhalten sollen. Lehrer bekommen Tipps für die Unterrichtsgestaltung«, erklärt Jutta Schattmann, Schulamtsdirektorin für den Kreis Herford. »Damit die Koordination aber funktioniert, ist es wichtig, dass sich die Schule öffnet und mit anderen Institutionen kooperiert.«
Deshalb haben fünf Studenten der Universität Bielefeld ein vierwöchiges Praktikum an der Grundschule absolviert. »Dieses Praktikum hat eine orientierende Funktion im Rahmen des Studiums«, erzählt Martin Wurm, Lehrer im Hochschuldienst an der Universität Bielefeld. »Die Studenten sollen lernen, die Unterschiede zwischen den einzelnen Schülern besser zu erkennen.«
Die Studenten haben dafür Schüler und Unterrichtssituationen beobachtet und gelernt, diese analysieren und reflektieren. Ihre Arbeit dokumentieren die Studenten und davon soll letztendlich auch wieder die Schulpraxis profitieren. »Die Voraussetzung für diese Vernetzung ist natürlich, dass die Schule und die Lehrer so offen sind und die Studenten in den Unterricht kommen können«, fügt Grundschulleiter Heinz-Hermann Klöpper hinzu.

Artikel vom 25.05.2005