25.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Landwirte bringen ersten Grasschnitt ein

Warum auf den Feldern mit der Bierflasche Maß genommen wird


Vlotho (Re). Im Kreis Herford sind die Bauern derzeit mit Schleppern und Erntemaschinen in den Wiesen zu sehen. Sie ernten den »ersten Grasschnitt«.
»Das Gras, der erste Aufwuchs in diesem Jahr, wird gemäht und als Futter für die Rinder eingefahren«, erklärt Wilhelm Brüggemeier, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Herford. Luftdicht verschlossen und gut konserviert sorgt die so genannte Silage für eine ausgewogene Ernährung der Tiere. Brüggemeier: »Dies ist die wichtigste Ernte für Milchviehbetriebe, da sie die Grundfuttersicherung für den nächsten Winter darstellt.«
Ein Faustregel heißt: Gemäht wird, wenn das Gras »Bierflaschenhöhe« hat - und zwar die einer großen 1/2 Liter-Flasche. Das Grundfutter für die Milchkühe muss genau im richtigen Moment geschnitten und konserviert werden, damit der bestmögliche Kompromiss aus Qualität und Menge erreicht wird. »Wird zulange mit der ersten Mahd gewartet, fangen die Gräser an zu blühen«, erläutert Brüggemeier. Folge: Das Gras wird hart, der Rohfasergehalt des Grünfutters steigt und ist damit weniger gut verdaulich. Für die Silage bleibt das gemähte Gras einen Tag lang liegen, damit es antrocknet. Die Betriebe brauchen nun eine besonders große Schlagkraft, um das Gras schnell einfahren zu können. Diese Arbeit vergeben viele Landwirte an Lohnunternehmer. »Luftdicht verpackt ist die Silage bis zum nächsten Frühjahr haltbar«, so der Vorsitzende.

Artikel vom 25.05.2005