24.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Deutliches ÝJaÜ zu Neuwahlen

Auf die Basis kommt viel Arbeit zu

Pr. Oldendorf (HoG). In keiner Kommune im Altkreis Lübbecke legte die CDU so sehr zu, wie in Pr. Oldendorf. 12,3 Prozentpunkte, die den CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Gerd Müller »Hoch zufrieden« stimmen.
Die Christdemokraten gingen aus der Landtagswahl auch in Pr. Oldendorf als klarer Sieger hervor.
Die CDU legte kräftig zu, SPD, FDP und Grüne mussten zum Teil heftig Federn lassen.

Federn lassen mussten die anderen. Die SPD traf es am härtesten, sie verlor 10,4 Prozentpunkte und kam noch auf 35,4 Prozent Wähleranteil. Vor fünf Jahren waren es noch gut 40 Prozent gewesen In diesem Jahr votierten 332 Pr. Oldendorfer weniger für die Sozialdemokraten. »Unsere Stammwähler haben zu uns gehalten, aber das war's dann auch«, kommentierte Stadtverbandsvorsitzende Marlotte Oestreich gestern diesen Verlust. Zwei Stimmen weniger als vor fünf Jahren erhielten die Grünen. Das macht allerdings einen halben Prozentpunkt aus und reicht gerade noch für knapp 3,7 Prozent. 2000 waren es noch knapp 4,2 Prozent gewesen und bei der Landtagswahl vor zehn Jahren hatten die Grünen in Pr. Oldendorf noch sechs Prozent erreicht. Die leichten Verluste haben Hannelore Lösche nicht überrascht. »Damit war zu rechnen. Die Stimmung war für einen Wechsel«, kommentierte sie gestern. Was jedoch daraus werde, müsse sich erst einmal zeigen.
Wenig Zuspruch gab es auch für die FDP, die mit 4,2 Prozent zwar ein besseres Ergebnis erzielte, als die Grünen, aber 3,2 Prozentpunkte gegenüber 2000 verlor. Allerdings hatten die Liberalen vor zehn Jahren auch nur bei 3,6 Prozent gelegen.
Aber nicht in allen Wahlbezirken legte die CDU zu. In Hedem bekamen die Christdemokraten zwei Stimmen weniger als vor fünf Jahren, dafür votierten sieben Bürger aus diesem Wahlbezirk mehr für die SPD, als im Jahr 2000.
Keine große Rolle spielen die übrigen Parteien in Pr. Oldendorf. Die Republikaner brachten es mit 84 Stimmen auf 1,3 Prozent und legten gegenüber 2000 leicht zu, die WASG, die in diesem Jahr erstmals im Landtagswahl antrat, kam mit 94 Stimmen auf 1,5 Prozent Wählerpotenzial.
Sehr differenziert war in Pr. Oldendorf die Wahlbeteiligung, die auf Stadtebene 62,8 Prozent ausmachte und damit deutlich besser lag, als noch vor fünf Jahren mit 57,2 Prozent. Die beste Wahlbeteiligung gab es in Lashorst mit 66,2 Prozent vor Offelten mit 64,4 und Schröttinghausen mit 64,3 Prozent. Das Schlusslicht bildete hier Börninghausen-West. Lediglich 49,2 Prozent der Wähler aus diesem Bereich gingen im Haus der Begegnung zur Urne.
Allgemein begrüßt wird von allen Seite eine Neuwahl des Bundestages im Herbst. »Wir freuen uns schon darauf und werden alles daran setzen, dieses hervorragende Ergebnis zu wiederholen«, zeigte sich Gerd Müller in guter Laune. Im Blick auf die Bundesregierung sprach Müller von einer »Flucht in Neuwahlen«. Die Menschen müssten wieder Vertrauen zur Politik finden.
Ebenso sprach sich Marlotte Oestreich für Neuwahlen aus. Bei der jetzigen Konstellation könne die Bundesregierung kaum noch etwas bewegen. Das müsse sich schnell ändern, »auch wenn eine weitere Wahl in diesem Jahr für uns an der Basis jede Menge Arbeit bedeutet«.

Artikel vom 24.05.2005