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Ein buntes Programm zum Geburtstag

Reiterverein St. Georg wurde 80

Pr. Oldendorf (js). Mit dem Gründungsjahr 1925 gehört der Reit- und Fahrverein St. Georg Pr. Oldendorf zu den ältesten Reitvereinen im Kreisgebiet. Anlässlich des 80-jährigen Bestehens hatten die Mitglieder des RuF St. Georg zu einem Jubiläumswochenende an und in der Reithalle in Engershausen eingeladen. Ein buntes Programm rund um Pferd und Reiter stellte die vielfältigen Aktivitäten des Vereins dar.
Das Voltigieren fand großes Interesse beim Publikum. Im Bild Julia Richter, Marilena Stashelm und als Longenführer Stefan Müller.
Zum Auftakt war der Höhepunkt am Samstagabend die Scheunenfete mit Lifemusik der »Suburban Band«. Der Sonntag begann mit einem sehr gut besuchten Gottesdienst im Freien. Pfarrer Kriebel hatte 300 Liederzettel vorbereitet, die allesamt nicht für die Vielzahl der Besucher ausreichten.
Ab 14 Uhr startete dann ein abwechslungsreiches Programm mit Dressurquadrillen, dem Kutschenkorso, Barrierespringen und vielem mehr. Besonders muss man hier die Anfänger hervorheben, die mit dem »Zwergenmarsch« und ihren grünen Zipfelmützen die Qualität der Nachwuchsarbeit im RuF St. Georg demonstrierten. Auch die Übungen aus dem Voltigieren fanden großes Publikumsinteresse. Von den 250 Mitgliedern des Vereines sind allein 60 Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre in der Jugendausbildung. Weitere Schwerpunkte bilden Dressurreiten und Sprungreiten.
In einer Vorführung unter dem Motto »Pferde, Menschen und Hunde« bewies Marike Stollmann, dass auch Reiter nicht auf ihren Hund als Begleiter verzichten müssen. Ihr Hund Bonnie gehorchte auf jeden Fingerzeig, den sie aus dem Sattel gab. Ein weiterer Augenschmaus war die Pony- Kostüm-Quadrille, bei der sich die Reiterinnen in historischen Kostümen auf ihren Ponys dem Publikum präsentierten.
Verschiedene Anspannungsarten vom Zweispänner bis zum Vierspänner nahmen dann den Reitplatz in Beschlag. Hier fiel besonders ein »Streitwagen« auf, der von vier Ponys gezogen wurde die nebeneinander eingespannt waren. Genauso interessant und lustig ging es dann mit den folgenden Vorführungen weiter im Programm.
Der Vorsitzende des RuF St. Georg, Ernst Dedert, kommentierte das Geschehen auf dem Gelände fachkundig und agierte zwischendurch auch selbst dort. Sein Dank richtete sich an seine Vereinskollegen, an die Landfrauen und an alle, die sich beim Jubiläumswochenende und den Vorbereitungen engagiert hatten.
Die Geschichte des Reit- und Fahrverein St.Georg Pr.Oldendorf begann 1925 mit der Idee zur Förderung der Pferdezucht mit der Möglichkeit, diese auszubilden, und den bäuerlichen Betrieben eine bessere Einnahmequelle durch den Verkauf der ausgebildeten Pferde zu erschließen. Weiter ist in den alten Protokollbüchern und der Satzung zu lesen, dass die Landjugend nicht nur zur Liebe zum Pferd erzogen werden solle, sondern auch die Erziehung des Einzelnen zu Mut und Entschlossenheit sowie zu Manneszucht und Selbstvertrauen gefördert werden soll.
Damals fanden sich 31 Männer zusammen, die den Reit- und Fahrverein St. Georg gründeten. In den Vorstand wurden damals Wilhelm Vortmeyer als 1. Vorsitzender, Heinrich König als 2. Vorsitzender, Fritz Güth als Schriftführer und Hermann Bartling als Kassierer gewählt. Zum Reitlehrer wurde Ferdinand Fette bestimmt, der als altgedienter Wachtmeister dem Artillerieregiment 6 Minden entstammte.
Im Jahre 1927 trat der Reit- und Fahrverein St.Georg zum ersten Mal öffentlich in Erscheinung. Er entsandte eine Mannschaft zum Turnier nach Pr. Ströhen, die die vom Vorsitzenden gestiftete Standarte präsentierte. Am 22.Mai 1927 fand ein großes Reit- und Springturnier auf dem Sportplatz der neuen Halle in Pr. Oldendorf statt, die damit gleichzeitig eingeweiht und auf den Namen Hindenburg-Halle getauft wurde. Dieses Turnier wurde zur Tradition und trug dazu bei, den Reit- und Fahrverein St.Georg über die Kreisgrenzen hinaus populär zu machen. Zahlreiche Höhen und Tiefen fanden seither Eingang in die Vereinsgeschichte. Die aktuelle Mitgliederzahl von 250, von denen 60 in der Jugendausbildung stehen, zeigt, dass im RuF St.Georg eine gute Arbeit geleistet wird. Und auch das war ein Grund, um am Jubiläumswochenende ausgiebig zu feiern.

Artikel vom 24.05.2005