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Zur Sache

Das hauchdünne Scheitern der Spvg. Hesselteich im Kampf um den Bezirksliga-Aufstieg (WB vom Montag) war nicht nur aus Sicht der heimischen Handballer ein Drama mit tragischem Ausgang. Die Bezeichnung »Trauerspiel« verdient das Turnier in Warendorf auch aus dem Blickwinkel eines geregelten und sportlich fairen Spielbetriebs. Dass keine schriftlichen Durchführungsbestimmungen vorlagen, dass Bezirks-Spielwart Klaus-Dieter Keienburg erst auf hartnäckiges Nachfragen von Vereinsvertretern und Berichterstattern vor Ort Auskunft über die Regelung bei Punktgleichheit geben konnte, ist schlichtweg ein Unding.
Armutszeugnis der
besonderen Art
»Ich habe den so lange genervt, bis er sich vergewissert hat. Schließlich wollten wir vor unserem letzten, entscheidenden Spiel gegen Hesselteich Gewissheit haben«, so TuS Sennelagers Trainer Michael Gerold, der am Ende triumphierte. »Morgens zu Turnierbeginn konnte er noch nicht viel Konkretes dazu sagen.«
Und ob der Männerspielwart des Bezirks mit seiner Auslegung letzten Endes richtig liegt, bleibt noch dahin gestellt. Zwar heißt es in § 44, Absatz 2 der DHB-Spielordnung, dass bei Entscheidungsrunden mit drei und mehr Mannschaften bei Punktgleichheit die Tordifferenz zählt. Im Jugendbereich wird bei Aufstiegsturnieren auf Bezirksebene aber zum Beispiel längst der direkte Vergleich herangezogen, um zu vermeiden, dass bereits chancenlose Teams das Ergebnis durch hohe Niederlagen verfälschen. Nach den Irritationen um den Abstieg aus der Frauenlandesliga jetzt das »Drama von Warendorf« - keine guten Zeugnisse für die Verantwortlichen im Bezirksvorstand.Gunnar Feicht

Artikel vom 24.05.2005