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Der Weg der Milch bis zum Käse

DRK-Kindergarten Ratzenburger Straße besucht Hof Klasing


Espelkamp/Tonnenheide (sw). Den Weg der Milch von der Kuh zum Käse lernten jetzt 16 Schulanfänger aus dem DRK-Kindergarten Ratzenburger Straße kennen, als sie die Käserei Klasing am Großen Stein in Tonnenheide besuchten. Seit März treffen sich die »ABC-Flitzer«, so der Name der Gruppe, einmal wöchentlich, um gemeinsam etwas zu unternehmen und sich auf die Schule vorzubereiten. »Dabei lernen sich die Kinder, die bislang in verschiedenen Gruppen waren, kennen und entwickeln ein Zusammengehörigkeitsgefühl«, erklärt Magdalene Wiegmann, Leiterin der Einrichtung. Besuche bei der Polizei oder Feuerwehr stehen dann auf dem Programm, in der Bücherei, der Sparkasse, aber auch ein Kursus »Ich kann helfen«, um das richtige Verhalten in Notsituationen zu üben. Ein sehr intensives Projekt über Verkehrserziehung ist den Besuchen vorausgegangen.
In der Käserei in Tonnenheide zeigte Marion Klasing den kleinen Besuchern zunächst den Stall mit Kälbern und großen Milchkühen. »Die Kinder konnten beobachten, wie die Kälber sich mit einer künstlichen Zitze und durch Computersteuerung selbst versorgen«, berichtet Wiegmann. Besonders fasziniert waren die Jungen und Mädchen davon, dass so die richtige Dosierung sichergestellt werden kann, so dass die Kälber nur sechs Liter pro Tag trinken. Spannend war auch die Erfahrung, wie es sich anfühlt, wenn Kühe gemolken werden. Dazu wurde die Melkmaschine an den Händen der Kinder angesetzt.
Ein Teil der Milch fließt in große Behälter und wird abgeholt, der andere Teil wird in der Käserei weiterverarbeitet. »Marion Klasing demonstrierte uns die Käseherstellung und wie viel Arbeit darin steckt«, sagt die Leiterin der Einrichtung. Etwa sieben Wochen braucht ein Käse, bis er verzehrfertig ist und seine gelbe Farbe angenommen hat. »Auch, dass er mit einer Schutzschicht bepinselt wird, damit er innen reifen kann, wurde uns erzählt.« Auch pädagogisch war der Ausflug wertvoll: Durch die verschiedenen Gerüche und das Probieren - das Kosten der Milchprodukte durfte selbstverständlich nicht fehlen - wurde die Wahrnehmung geschult, außerdem lernten die Kinder die Dimensionen kennen, weil der Käse klein oder groß, dick oder dünn ausfallen kann. Am Ende blieb eine weitere Erkenntnis: Der absolute Hit bei den Kindern ist der klassische Gouda.

Artikel vom 24.05.2005