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»Rot-Grün ist abgestraft worden«

Stimmen der heimischen Landtagskandidaten zum Wahlausgang


Kreis Herford (ram/gb). In Siegerpose, mit emporgestreckten Armen, präsentierte sich CDU-Landtagskandidat Wolfgang Aßbrock gestern Abend auf der Wahlparty im Elsbach-Haus. Von einem »bitteren Tag« sprach Dr. Axel Horstmann (SPD). Die Stimmen der Kandidaten zum Wahlausgang:
Wolfgang Aßbrock, CDU: »Ein tolles Ergebnis für die CDU im Land, aber auch im Kreis Herford. Ich freue mich auf die Arbeit im Landtag. Die Menschen in Nordrhein-Westfalen wollten den Wechsel, das habe ich in den vergangenen Tagen bei allen Wahlkampfveranstaltungen deutlich gespürt. Die Anhänger der Union im Kreis Herford waren sehr motiviert, meine Mitstreiter im Wahlkampf haben vollen Einsatz gezeigt. Für meine Freunde in der CDU in der Stadt Herford freut es mich, dass nach der verlorenen Kommunalwahl jetzt die Union deutlich vor der SPD liegt. In meiner Heimatstadt Enger habe ich deutlich zugelegt, leider hat es für eine Mehrheit dort nicht ganz gereicht.
Dr. Axel Horstmann, SPD:
»Der Verlust der beiden Wahlkreise ist bitter. Generell ist zu sagen, dass die SPD in NRW verloren hat, weil wir auch im Bund regieren. Die hohe Arbeitslosigkeit hat die Wahl entschieden. Es ist nicht so, dass die CDU in NRW bessere Konzepte vorgelegt hätte. Auch hat meiner Ansicht nach die Landesregierung keine nachhaltigen Fehler gemacht. Aber die Hürde von 5 Mio. Arbeitslosen war argumentativ nicht zu nehmen. Viele SPD-Wähler sind aus Enttäuschung darüber zu Hause geblieben, während die CDU ihre Wählerschaft zu 100 Prozent mobilisieren konnte.
Stephen Paul, FDP: »Zwei Ziele haben wir erreicht: Es ist zu einem Regierungswechsel in Düsseldorf gekommen und die FDP ist in meinem Wahlkreis die Nummer 3 und steht vor den Grünen. Das ist ein tolles Ergebnis. Das beste Ergebnis habe ich im Wahlbezirk meines Wohnortes erreicht, auch damit bin ich zufrieden. Einen Vergleich mit dem Ergebnis der Landtagswahl 2000 ziehen wir Liberalen nicht, da das Ergebnis von vor fünf Jahren zu sehr unter dem Eindruck der Kandidatur von Jürgen Möllemann steht.
Christian Meinhold, Grüne: Jürgen Rüttgers hat den Wechsel erreicht. Jetzt geben wir ihm die Zeit, diesen auch einzulösen. Die Resonanz auf die Veranstaltungen im Wahlkampf war das Gegenteil vom Wahlergebnis. Die Grünen haben einen ehrlichen und authentischen Wahlkampf geführt. Ich wünsche denen, die jetzt Verantwortung übernehmen, Erfolg und eine glückliche Hand. Wir werden sehen, ob das Problem Arbeitslosigkeit im Land nun signifikant geändert werden kann.
Inge Höger-Neuling, WASG: Die Rot-Grüne-Landesregierung ist für ihre Politik abgestraft worden. Die WASG ist von Null auf über zwei Prozent gekommen - ein ordentliches Ergebnis.

Artikel vom 23.05.2005