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CDU gewinnt beide Wahlkreise

Absturz für die SPD - FDP und Grüne verlieren - höhere Wahlbeteiligung

Herford (HK). Grenzenloser Jubel im Elsbach-Haus bei der CDU-Wahlparty, betretene Mienen bei den Anhängern von SPD und Grünen, die sich gestern Abend im Kreishaus versammelt hatten. Unterschiedlicher konnten die Bilder nicht sein. Nicht nur im Land NRW, sondern auch im Kreis Herford legte die CDU kräftig zu. Mit Wolfgang Aßbrock und Chris Bollenbach hat die Union die Wahlkreise 90 und 91 direkt gewonnen.

Die Wahlbeteiligung war mit 61,2 Prozent höher als im Jahr 2000 (57,1 Prozent).
Einen Absturz erlebten die Sozialdemokraten im Kreis Herford. Im Vergleich zum Jahr 2000 verloren sie fast neun Prozent der Stimmen und kamen nur noch auf 40,73 Prozent. Die Union konnte hingegen kräftig zulegen, landete bei 43,3 Prozent (zuvor 34,4 Prozent). Die FDP konnte ihr gutes Ergebnis aus dem Jahr 2000 nicht bestätigen. Mit 5,4 Prozent verloren die Liberalen im Vergleich zum Jahr 2000 (7,89 Prozent) mehr als zwei Prozent. Die Grünen konnten mit 4,99 Prozent in etwa ihr Ergebnis von der letzten Landtagswahl halten (5,17 Prozent). Die übrigen Parteien spielten wie bereits vor fünf Jahren keine Rolle (WASG 1,7 Prozent; Republikaner (1,2 Prozent; PDS 0,8 Prozent).
Der Stimmungswandel war auch im Wahlkreis 90 zu spüren. Trotz des so genannten »Minister-Bonus« verlor Dr. Axel Horstmann im Vergleich zur Wahl 2000 etwa sechs Prozent. Während Horstmann am Ende auf 40,34 Prozent (2000 waren es noch 46,6 Prozent) der Stimmen kam, schaffte sein Herausforderer Wolfgang Aßbrock mit 43,3 Prozent den direkten Einzug ins Düsseldorfer Parlament. SPD-Kandidat Horstmann wird über die Reserveliste in den Landtag einziehen.
Vor allem in Vlotho (45,6 Prozent) und in Herford (44,9 Prozent) lag die Union deutlich vor der SPD. FDP-Kandidat Stephen Paul kam auf 5,9 Prozent, Christian Meinhold (Bündnis 90 / Die Grünen) auf 5,1 Prozent. Erstmals bei der Landtagswahl dabei, schaffte die Wahlalternative WASG mit ihrer Spitzenkandidatin Inge Höger-Neuling 1,94 Prozent.
Das Ergebnis sei eine große Chance für Nordrhein-Westfalen kommentierte der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Reinhard Göhner den klarer Erfolg der Union. Die hohe Arbeitslosigkeit, die ansteigende Verschuldung des Staates und die wirtschaftliche Krise seien die wesentlichen Punkte für den Umschwung. Jürgen Rüttgers übernehme jetzt eine schwierige Aufgabe als Landeschef, betonte Dr. Göhner. Landrätin Lieselore Curländer hatte mit einem knapperen Ergebnis gerechnet. »Der klare Erfolg der CDU überrascht mich schon. Ich freue mich auf die künftige Zusammenarbeit mit der neuen Landesregierung.« Von einem bitteren Tag für die Sozialdemokraten in NRW sprach der SPD-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Spanier.

Artikel vom 23.05.2005