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»Lebensretter« für beide
Löschzüge der Feuerwehr

Aus dem Erlös der Rauchmelder-Aktion angeschafft

Schloß Holte-Stukenbrock (ms). Dank der Rauchmelder-Aktion der Einzelhandels- und Wirtschaftsgemeinschaft (EHG) und der CDU sind jetzt die beiden Löschzüge der freiwilligen Feuerwehr mit je einem Defibrillator ausgerüstet worden. Sie sind die ersten Löschzüge im Kreis Gütersloh, die über solch ein Gerät zur Wiederbelebung verfügen.

Der Chef der Arbeitsgemeinschaft Rettungsdienst, der Hövelhofer Notarzt Dr. Georg Schneider, schulte am Donnerstag die ersten 30 Feuerwehrleute aus beiden Löschzügen im Umgang mit dem »Lebensretter«. Noch mal so viele Feuerwehrleute werden an einem zweiten Abend eingewiesen.
Bei der Rauchmelder-Aktion waren vergangenes Jahr 10 000 Euro eingenommen worden, die der Feuerwehr vor Ort zur Verfügung gestellt worden sind. Davon hat sich die Wehr eine Wärmebildkamera, einen Beamer zu Schulungszwecken und Übungskleidung für die Jugendfeuerwehr angeschafft. Für zwei Defibrillatoren blieb noch genug Geld übrig. Die Geräte sollen im Einsatz für alle Fälle mitgenommen werden. Wie Stadtbrandmeister Bernhard Meier bei der Schulung sagte, müssten die Feuerwehrleute oft unter Atemschutz arbeiten. Dabei erreichen die Leute oft einen Puls von 100. Neben der Wiederbelebung der eigenen Leute, können die geschulten Feuerwehrleute jetzt aber auch andere wieder beleben, sollte der Notarzt noch nicht da sein.
Der Elektroschock wird bei akutem Herztod eingesetzt. Das Herz, so erläutert Dr. Georg Schneider, flimmere dann mit sechsfacher Frequenz und kann dann kein Blut mehr durch den Körper pumpen. Pro Minute, die der Betroffene in diesem Zustand ist, sinkt die Möglichkeit, ihn wieder zu beleben um zehn Prozent.
Bei den neuen Defibrillatoren handelt es sich um Vollautomaten, die den Helfenden mit Sprache und beleuchteten Symbolen steuern. Abwechselnd mit Mund-zu-Mund-Beatmung und Herzdruckmassage arbeiten die Helfer, bis der Notarzt eintrifft.
Dr. Georg Schneider berichtete, dass diese Defibrillatoren in Paderborn bereits im Media-Markt und am Flughafen Paderborn im Notfall zum Einsatz kommen können. In den USA haben alle größeren Kaufhäuser Geräte und geschultes Personal. »Das wird auch hier in absehbarer Zeit verpflichtend werden.«

Artikel vom 21.05.2005