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Wunsch nach
neuer Halle ist
noch unerfüllbar

Stadt hat den Bedarf ermittelt

Versmold (hj). Die Sportvereine in Versmold wünschen sich derzeit nichts sehnlicher als eine weitere Halle, in der sie trainieren und spielen können. Nun hat auch die Stadt ihre Zustimmung gegeben, weiß jedoch nicht, wie sie das Vorhaben finanzieren soll und welcher Standort der geeignete ist.

Viele Fragen wurden am Donnerstagabend in der Sitzung des Jugend-, Kultur- und Schulausschusses gestellt, als dieser Punkt beraten wurde. Eine Bedarfsermittlung hatte nämlich ergeben, dass sämtliche Sporthallen in den Ortsteilen sowie in der Innenstadt montags bis freitags in den Vormittagsstunden durch die Schulen und nachmittags bis oftmals spät in den Abend hinein durch die Versmolder Sportvereine zu 100 Prozent belegt sind. Auch an den Wochenenden findet intensiver Spielbetrieb statt. »Wir sehen zurzeit keine freien Kapazitäten«, kommentierte es Bürgermeister Thorsten Klute kurz und knapp im Ausschuss. Man wisse um den immer größer werdenden Bedarf an freien Hallenkapazitäten, könne ihn aber nicht befriedigen. Dazu komme, dass auch die größte Grundschule der Stadt, die Sonnenschule, bemängelt, dass für die 400 Kinder keine ausreichenden Hallenkapazitäten vorhanden seien.
Mit der Problematik haben sich auch die Parteien auseinander gesetzt. Jan Ziervogel (SPD): »Wir haben im Vorfeld mit den Sportvereinen darüber gesprochen und sie haben uns ihre Wünsche mitgeteilt. Eine neue Dreifachsporthalle muss es jedoch nicht gerade sein.« Hier reiche eine Halle mit bis zu 1000 Quadratmetern nutzbarer Sportfläche.
Doch auch die ist momentan nicht so einfach zu finanzieren, würde sie doch - ohne Zuschauertribünen - knapp zwei Millionen Euro kosten. Kämmerer Andreas Pöhler machte das im Ausschuss deutlich: »Eine solche Summe wäre nur über Steuererhöhungen zu finanzieren.« Das sei jedoch nicht im Sinne der Politik und der Stadt.
Auch bei einem möglichen Standort der neuen Halle an der Hauptschule scheiden sich momentan noch die Geister. Während Bauamtsleiter Hartmut Lüdeling diesen Standort aus wirtschaftlicher und bautechnischer Sicht befürwortet, votieren CDU und SPD dafür, sich auch nach anderen Standorten umzuschauen. »Wir beschneiden ansonsten damit den Sportplatz«, beschwert sich Marianne Kampwerth (CDU).
Ablehnung dieses Standortes auch durch die Hauptschule. Konrektor Martin Bauer: »Wir sehen vor allem die Problematik der Geräteraumnutzung. Wir müssten erst in den Raum der Dreifachhalle, um dann die Geräte in die andere Sporthalle zu transportieren.« Dazu komme, dass durch den Bau die 100 Meter-Bahn für die Leichtathletik-Disziplinen wegfalle. »Das würde uns schon schmerzen«, bekannte er im Ausschuss. Außerdem sei der Standort Hauptschule schon überfrachtet, eine Entzerrung wäre sinnvoller. Da sich der Ausschuss auch noch nicht auf eine einheitliche Hallengröße festlegen wollte, wurde die Verwaltung zunächst beauftragt zu untersuchen, wo noch geeignete Standorte in der Innenstadt zu finden seien. Dann könne man sich auch auf eine Größenordnung einigen, die wiederum für die Finanzierung wichtig ist.

Artikel vom 21.05.2005