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Jupiter steht
für Wachstum

Hajo Banzhaf blickt in die Sterne

Versmold (mh). Wissen, das Menschen bewegt, kann Jahrhunderte überdauern. Diesen Eindruck gewann man am Donnerstagabend bei einem Vortrag des Münchener Autors Hajo Banzhaf, den er auf Einladung der Stadtbibliothek und der Buchhandlung Krüger hielt. Mit moderner, ferngesteuerter Beamerpräsentation weihte er das große Publikum in die Geheimnisse der Astrologie ein.

Trotz unserer aufgeklärten Gesellschaft scheint dieses weniger wissenschaftliche als mystische Thema immer noch von großem Interesse in fast allen Altersgruppen zu sein. Mehr als hundert Zuschauer kamen zu dem Vortrag, der deshalb aus den zu engen Räumen der Stadtbibliothek in den ausreichend großen Saal des Altstadthotels ausweichen musste. Bereits zum fünften Mal seit 1996 gastierte Hajo Banzhaf in Versmold.
Hajo Banzhaf, 1949 in Gütersloh geboren, ist einer der führenden Autoren auf dem Gebiet der Astrologie und der Weissagung mittels Tarotkarten. Seit mehr als zwanzig Jahren hält er Vorträge zu verschiedenen Aspekten dieses nicht einfach zu begreifenden Themas, in dem Symbolik und Menschenkenntnis eine ebenso wichtige Rolle spielen wie der Glaube an die Wirkung der Planeten und damit verbundene Phänomene auf der Erde und an den Individuen. Denn darum ging es: Hajo Banzhaf erklärte die Lebensphasen des Menschen aus astrologischer Sicht und vertiefte am Donnerstag das »archetypische Grundmuster des Menschenlebens«, also eine Ablauf, der mit markanten Planetenkonstellationen gesteckt wird und der für jeden Menschen gilt. Betrachtet werden dabei nur die langsamen Planeten, vor allem Jupiter, Uranus, Neptun, Saturn und Pluto, bei denen, entgegen der wissenschaftlichen Erkenntnisse, immer noch von einem Umlauf um die Erde, weil von dieser beobachtet, ausgegangen wird.
Das Wissen, das er seinen gebannten Zuhörern vermittelte, stammt aus alter Zeit und war früher, bis zur Aufklärung, selbstverständlich. Grundlage der Sterndeutung ist das persönliche Horoskop, in dem der Sternenhimmel zur Geburtszeit am Geburtsort festgehalten wird. Von hier aus verfolgt man dann den Lauf der Planeten durch das »eigene« Sternbild und dessen Konstellation. Die einzelnen Planeten haben darin ihre eigene Bedeutung. »Der Jupiter ist ein guter Stern«, erklärte Hajo Banzhaf, »er steht für Wachstum und Sinnfragen, allerdings auch für Krisen, die aber im Nachhinein betrachtet ihre gute Wirkung hatten.« Der Saturn dagegen bedeute den Ernst, die Wirklichkeit, und so fort.
Aufgrund der verschieden schnellen Umläufe treten die Planeten in immer neuen Konstellationen zu einander auf und haben so mehr oder weniger starke Wirkung. Drei markante Wendepunkte und entsprechende Phasen gibt es im Leben und die Zuhörer lernten, dass diese tatsächlich von den Planeten abhängen, da diese dann in Häufung auftreten: In der ersten Phase geht es um Körperlichkeit und Ausbildung, das Verhalten basiert auf Nachahmung. Es folgt die »individuelle Phase«, in der man seine eigenen Prinzipien entwickelt, und schließlich, nach der »Midlife-crisis«, die spirituelle Phase, in der man sich mehr auf sich selbst besinnt und konzentriert. Das Lebensalter beläuft sich dabei auf 84 Jahre, ein Wert, der sich zudem rein aus den »magischen Zahlen« drei und vier bilden lässt, der aber auch nach der Aufklärung noch ob einer Durschnittslebenserwartung von 35 Jahren eher selten erreicht worden sein dürfte. Doch das ist, wie Hajo Banzhaf eindrucksvoll vermittelte, die Macht dieses uralten Wissens: Es ist wandlungsfähig und vielbedeutend und deshalb immer aktuell.

Artikel vom 21.05.2005