21.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Pastöre vor Wechsel

Wieder Unruhe in der Kirchengemeinde Eilshausen

Hiddenhausen (gb). In der evangelischen Kirchengemeinde Eilshausen gärt es zum wiederholten Mal. Die Pastorin im Entsendungsdienst, Uta Meyer zu Helligen, wird zum 1. Juni in die Gemeinde Todtenhausen-Kutenhausen bei Minden versetzt, Pastor Matthias Mikoteit möchte auf eigenen Wunsch die Gemeinde verlassen.

Die Personalien bestätigte Superintendent Gerhard Etzien Freitag auf Anfrage. Die Versetzung der Pastorin stößt in der Gemeinde auf wenig Verständnis. Meyer zu Helligen, die sich durch engagierte Arbeit einen guten Ruf erwarb, hat viele Anhänger. Inzwischen kursieren in der Gemeinde Unterschriftenlisten, in denen für ihren Verbleib geworben wird. So sammeln der Kirchen- und der Posaunenchor wie die Schützengesellschaft bei den Bürgern.
Sonntag, 29. Mai, wird Meyer zu Helligen in einem Festgottesdienst in der Gemeinde verabschiedet. Ihre Versetzung nach Todtenhausen-Kutenhausen ist nicht ohne Pikanterie. In der Gemeinde gärt es auch. Dort wirkte bis zum Jahreswechsel Pastor Hartmut B., der ein Verhältnis mit einer verheirateten Bäuerin einging und sich inzwischen in den Kirchenkreis Vlotho versetzen ließ. Das Verhältnis wurde publik, nachdem der Bauer heimlich Telefonate zwischen seiner Frau und dem Pastor aufzeichnete.
Meyer zu Helligen sei eine begabte Gemeindepfarrerin, sagt Etzien. Sie bleibe aber im Entsendungsdienst. Ihre Stelle in Eilshausen werde wohl nicht wieder besetzt. Vielmehr werde erwogen, die Arbeit in einem Pastoralverbund mit den Nachbargemeinden Hiddenhausen und Lippinghausen zu leisten. Mikoteit habe dem Presbyterium mitgeteilt, dass er sich um eine andere Stelle bewerben wolle. Dem Vernehmen nach soll er dafür ein Jahr Zeit haben. Etzien sprach nur von einer »angemessenen Zeit«.
Auslöser für den geplanten Abschied soll sein, dass das Verhältnis zwischen Mikoteit und Meyer zu Helligen nicht zum Besten bestellt gewesen ist. Das wollte Etzien nicht bestätigen. Mikoteit, der Ende März 2003 das Pfarramt in Eilshausen übernahm, soll in der Gemeinde nicht recht Fuß gefasst haben.
Der neuerliche Wechsel setzt die Reihe von Auseinandersetzungen um Pastöre in Eilshausen fort. Schon Ulrich Roeske verließ 1999 die Gemeinde vorzeitig, wie vor ihm auch andere. Eine nicht unerhebliche Rolle im Gemeindeleben spielt das Blaue Kreuz. Um weitere Auseinandersetzungen zu vermeiden, ist der frühere Kirchmeister und Blau-Kreuzler, Martin Drees, jetzt aus dem Presbyterium ausgeschieden.

Artikel vom 21.05.2005