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Sommerfest soll bleiben

Neuer Leiter im St. Martins-Stift hält an Tradition fest

Von Thomas Meyer
Spenge (SN). Ausgerechnet bei der feierlichen Verabschiedung konnte das Heimleiterehepaar Gisela und Wolfgang Dörscheln aus privaten Anlass nicht anwesend sein. So fiel die Begrüßung des neuen Heimleiters Ernst-Martin Klein sachlich-nüchtern aus.

Klein hat sich in den vergangenen Wochen unter der Anleitung von Wolfgang Dörscheln in die Gegebenheiten des St. Martins-Stift einweisen lassen und wohnt jetzt gemeinsam mit seiner Frau Vera und seinen zwei Kindern im Stift. Der gebürtige Iserlohner hat zuvor in verschiedenen diakonischen Einrichtungen gearbeitet und will jetzt besonders die Verknüpfung zwischen der Einrichtung und ehrenamtlichem Engagement umsetzen. Als erste Amtshandlung verlas Klein bei der Mitgliederversammlung des Fördervereins am Mittwoch den Jahresbericht. Es gebe Schwierigkeiten hinsichtlich der Belegung, offensichtlich sei die Nachfrage nach Plätzen rückläufig. Er führte dies auf verschiedene Tendenzen zurück: Der gesundheitliche Zustand der Bewohner bei der Ankunft im Heim werde immer schlechter; aufgrund hoher Arbeitslosigkeit können sich viele Menschen einen Heimplatz nicht leisten, entscheiden sich dann für die Pflege zu Hause. Schließlich gebe es - so Klein - noch die Alternative, Pflegerinnen aus Osteuropa zur privaten Pflege anzustellen, die eine günstige Pflege rund um die Uhr innerhalb der eigenen vier Wände ermöglichen. »Doch Vorsicht«, mahnte Klein, »dabei wird die Qualität der Pflege keinesfalls garantiert«. Christian Manz als Vorsitzender des Fördervereins des St. Martins-Stiftes thematisierte außerdem den zunehmenden Konkurrenzkampf zwischen privaten Pflegeeinrichtungen, den er aber in Spenge verhindern möchte. Ein großes Thema in diesem Jahr werde das jährliche Sommerfest sein, das diesmal das Stift selbst austragen werde. Auch wenn das Fest immer höhere Kosten verursache, will der Förderverein an der Tradition festhalten.

Artikel vom 21.05.2005