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Das Wort zum Sonntag

Von Jugendreferent Andreas Hoffmann, Stemwede


Sonntags bin ich häufig im Gottesdienst. Mich sprechen Liturgie, Gebete, Choräle aus unserem Gesangbuch und die Predigt an. Neben mir sehe ich meist Menschen von 50 Jahren aufwärts. Auf den vorderen Bänken sitzen die Konfirmanden und Kinder, die nach der Gottesdiensteröffnung in den Kindergottesdienst gehen.
In den meisten Gottesdiensten fehlen Jugendlichen ab 15 und jüngere Erwachse. Wahrscheinlich finden sie »unsere« Gottesdienste nicht ansprechend. Eine andere Art Gottesdienst erlebe ich seit acht Jahren beim Club-Camp. Zum Club-Camp kommen zwischen 500 und 650 Jugendliche und junge Erwachsene aus Ostwestfalen-Lippe. Sie zelten von Himmelfahrt bis zum Sonntag nach Himmelfahrt an den verschiedensten Schulen in dieser Region.
Das Programm für die ClubCamper ist auf diese Alterstufe zugeschnitten. Schon am Eröffnungsabend wurden moderne mitreißende christliche Songs gesungen und es wird eine kurze prägnante Andacht gehalten. Die meisten Teilnehmer lassen sich von dieser Art Lieder und von der Verkündigung ansprechen.
Der Jugendevangelist des CVJM-Westbundes, Claus Hassing, hielt zum Thema Berggeschichten eindrückliche Kurzpredigten. Ziel einer Bergtour ist es, den Gipfel, also Gott, zu erreichen. Dabei zeigt mir Gottes Wort den Weg und das Ziel, das ewige Leben auf. Zu dieser Zielbestimmung möchte ich einen Abschnitt aus Claus Hassingers Predigt zitieren.
»Auf den Gipfel oder an der Flanke entlang? Ziel gerichtet nach vorne oder frei nach Schnauze den Weg entlang laufen? Ganz nach oben oder mal schauen was das Leben bringt? Himmel oder Hölle? Leben oder Tod? Ewigkeit oder Ende? Klingt ganz schön radikal - oder? Aber genau darum geht es! Du hast nur das eine Leben! Was machst du daraus? Welches Ziel hast du vor Augen? Mein Ziel ist die Ewigkeit! - nicht weniger! Ein Leben mit Sinn - das ist mein Gipfel! Das will ich erreichen - da will ich hin!«
Solche klaren Aussagen haben die Jugendlichen angesprochen. In den anschließenden Gruppengesprächen wurde über diese und andere Aussagen debattiert und viele Jugendliche berichteten auch von eigenen »Gottes-Erfahrungen«.
Am letzten Abend hielten wir eine »Praise-Night«, also einen Anbetungsgottesdienst. Am Ende des Gottesdienstes konnten die Teilnehmer einem Weg mit vielen Stationen folgen. Es gab Stationen der Ruhe, um Gott im Gebet zu begegnen, Stationen der Fürbitte, des Schuldbekenntnisses und der persönlichen Aussprache. Viele Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, um Gott ihren Dank, ihre Bitten und ihre Verfehlungen zu nennen. Manche Teilnehmer entschieden sich, ihr Leben Gott zu schenken und ganz bewusst als Christen zu leben.
Ich halte es für wichtig, dass wir immer mal wieder unser Ziel vor Augen gestellt bekommen. Wir können so leicht vom Weg abkommen. Solche Aussagen wie die von Claus Hassing rütteln einen wieder wach, beziehungsweise geben Denkanstöße, die das ganze Leben verändern können. Ich wünsche Ihnen auch immer wieder Gottesdienste wie die »Praise-Night«.

Artikel vom 21.05.2005