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32-jähriger Maurer lobt
Bandscheiben-Prothese

Auguste-Viktoria-Klinik setzt auf neues Verfahren

Von Mario Berger (Text und Foto)
Bad Oeynhausen (WB). Die Abteilung Wirbelsäulen-Orthopädie der Auguste-Viktoria-Klinik (AVK) bietet seit einem Jahr ein neues Operationsverfahren bei Bandscheibenschäden an. »Von 300 großen Eingriffen bei betroffenen Patienten sind es pro Jahr schon zehn Prozent, für die diese neue Möglichkeit in Frage kommt«, sagt Chefarzt Dr. Michael Vahldiek. Es geht um den Einsatz von Bandscheiben-Prothesen.

Diese haben sich in den vergangenen Jahren etabliert, berichtet der Operateur. Der Vorteil der Methode gegenüber einer klassischen Versteifungsoperation sei die Erhaltung der Beweglichkeit der erkrankten Bandscheibe: »Bei der herkömmlichen Operation müssen die Nachbarsegmente die Arbeit der kranken Bandscheibe übernehmen«, so Vahldiek. Das führe zu einer zusätzlichen Belastung der anderen Bandscheiben.
Mit der Prothese gäbe es in der Regel keine Überlastungen und damit keine Folgeschäden, erklärt der Mediziner. Aber nicht jeder Patient sei für das neue Prothese-Verfahren geeignet. Für eine Operation ganz entscheidend sei der Zustand der Wirbelgelenke. Zudem dürfe auch keine größere Fehlstellung der Wirbelsäule vorliegen, sagt der Chefarzt.
Von der Leistung der Klinik konnte sich auch Daniel Fernandez Sturies überzeugen. Der 32-jährige Maurer hatte 1997 seinen ersten Bandscheiben-Vorfall. »Als die Schmerzen nicht aufhörten, habe ich mich damals für eine herkömmliche Bandscheiben-Operation entschieden.« Doch die Probleme waren für ihn damit nicht behoben. Schon fünf Jahre später quälten den Mann erneut Bandscheiben-Probleme. Als Schmerzmittel und Reha-Maßnahmen nicht mehr halfen, entschied sich Sturies für eine erneute Operation: »Von einem Freund habe ich von der neuen Methode in der AVK gehört.« Im Dezember 2004 wurde er dort operiert. Fünf Monate später strahlt der damalige Patient: »Ich bin sehr zufrieden. Die Schmerzen sind komplett weg. Ich kann wieder Sport treiben.«
Ein Vorteil für die AVK: »Die Wirbelsäulen-Abteilung mit 35 Betten ermöglicht alle Formen von Wirbelsäulen-Operationen«, erklärt der Geschäftsführer der Klinik, Reinhard Meyer. Dank der Spezialisierung könne vom einfachen Bandscheiben-Vorfall bis hin zur komplizierten Fehlstellung alles behandelt werden. »Wirbelsäulen sind unser Tagesgeschäft«, sagt Meyer. Auch das Team sei aufeinander abgestimmt. »Die zwölf Schwestern und Pfleger arbeiten Hand in Hand mit den drei Operateuren«, erklärt der Chefarzt.

Artikel vom 20.05.2005