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Der Sucht keine Chance lassen

Präventionstage an der Bertolt-Brecht-Gesamtschule für siebte Jahrgangsstufe

Von Sandra Vogt (Text und Foto)
Löhnne-Mennighüffen (LZ). Ihre Gesichter sind von der Sonne gerötet. Judith Kloss und Nina Puschnerus nehmen es gelassen. »So viel Spaß wie beim Kajakfahren hatten wir schon lange nicht mehr«, erzählen die Schülerinnen der Bertolt-Brecht-Gesamtschule. Gestern stellten die Siebtklässler die Ergebnisse ihrer Suchtpräventionstage vor.

Das Angebot der Aktion »Stark statt süchtig« umfasste nicht nur das Paddeln auf der Werre. In Kooperation mit zahlreichen Löhner Vereinen hatte Organisatorin Simone Krause Projekte zu den unterschiedlichsten Themen ins Leben gerufen. DRK, Feuerwehr, Kanuclub und Kletterverein stellten bereitwillig Mitglieder ab, die die Jugendlichen in die jeweiligen Themenbereiche einführten. »Durch Erfahrungen lernen Schüler, ihre eigenen Stärken und Schwächen besser einzuschätzen. Gerade bei Sportarten wie dem Klettern werden einem die eigenen Grenzen schnell bewusst«, erklärte die Biologie- und Sportlehrerin. Beeindruckt zeigte sich Krause von der Teamfähigkeit einiger Schüler, die sich in der drei Tage andauernden Projektwoche entwickelt hat. »Gerade im Bereich des Feuerwehrworkshops war es erstaunlich zu sehen, mit welcher Begeisterung sich die Schüler gegenseitig geholfen haben.«
Sport und Bewegung spielten im Rahmen der Präventionstage eine besondere Rolle. In kleinen Schaukämpfen zeigten die Judoka der Schule am Präsentationstag Eltern und Freunden ihr Können. Auch Kanufahrer, Kletterer, Tennisspieler und die Teilnehmerinnen des Tanzworkshops hatten kleine Präsentationen vorbereitet.
An einer Puppe demonstrierte Jérôme Sander seine neu erlernten Erste-Hilfe-Techniken. »Dass Menschenrettung so viel Spaß machen kann, hätte ich nicht gedacht. Am liebsten würde ich sofort dem Roten Kreuz beitreten«, schwärmte der Siebtklässler. Rettungshelfer Stefan Post vom DRK-Ortsverein freute sich über das rege Interesse. »Für uns gibt es schließlich nichts besseres, als neuen Nachwuchs zu gewinnen.«
150 Schüler der siebten Jahrgangsstufe hatten sich im Vorfeld für eines der neun Projekte eingetragen. Am Angebot der Bielefelder Malerin Andrea Künkele nahmen schließlich zehn Gesamtschüler teil. Gemeinsam mit der freischaffenden Künstlerin gestalteten sie den Eingangsbereich des Mittelstufentraktes neu. »Unser Projekt haben wir Bubbles getauft, in Anlehnung an die in den siebziger Jahren vorherrschenden Kreisformen«, erklärte die Künstlerin, deren Werke sich mit dem Verhältnis von Figur und Grund auseinandersetzen. Im Eingangsbereich der Schule treffen Schüler und Lehrer nun auf kleine und große Kreise in den unterschiedlichsten Farben.

Artikel vom 21.05.2005