20.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Alles steht
auf Kippe

Kassen lehnen ab


Von Stephan Rechlin
Gütersloh (WB). Die Krankenkassen tragen den vom Gesundheitsministerium eingebrachten Vorschlag zur künftigen Krankenhauslandschaft im Kreis Gütersloh nicht mit. Über die Verteilung medizinischer Schwerpunkte in Gütersloh und Rheda-Wiedenbrück werden mit hoher Wahrscheinlichkeit Gerichte entscheiden.
Nach Informationen aus dem Umkreis der in der Krankenhausdebatte federführenden AOK Westfalen-Lippe halten die Krankenkassen die vom Elisabeth-Hospital und vom Städtischen Klinikum Gütersloh vorgelegten Zahlen zur unfallchirurgischen Versorgung für zu ungenau. Auf dieser Datenbasis kann nach Ansicht der Kassen keine Zukunftsplanung aufbauen. Die Anerkennung der Unfallchirurgie als medizinischer Schwerpunkt aber ist eine ökonomische Grundvoraussetzung für die Überlebensfähigkeit einer fusionierten Klinik Gütersloh/Rheda-Wiedenbrück. Ferner kritisieren die Kassen die Schließung der gynäkologischen Station im evangelischen Krankenhaus Rheda. Die Annahme, dass Patienten von dort automatisch das Städtische Klinikum Gütersloh aufsuchen werden, halten die Kassen für allzu optimistisch. Das Gesundheitsministerium hat diese Stellungnahme in den Beschluss zur Krankenhausplanung einzubeziehen. Dieser Beschluss wird in der kommenden Woche - nach der Landtagswahl - erwartet. Sowohl das Elisabeth Hospital als auch das Städtische Klinikum kündigten bereits an, notfalls gegen den Beschluss des Gesundheitsministeriums zu klagen.

Artikel vom 20.05.2005