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CDU-Kandidatin Ursula Doppmeier hat sich der Familien- und Bildungspolitik verschrieben. Umso mehr freut es sie, dass ihre Partei bei einem Wahlsieg 4000 neue Lehrer einstellen will. Foto: WB

Landtagswahl 2005Der Kandidaten-Steckbrief

Name: Doppmeier
Vorname: Ursula
Partei:CDU
Geburtsdatum:29. August 1952
Geburtsort:Hohenlimburg
Familienstand:verwitwet/4 Kinder
Größe:1,62 Meter
Beruf: Realschullehrerin
politische Stationen: seit 1976 CDU-Mitglied, seit 1996 Kreisvorsitzende der Frauen Union, seit 2000 Mitglied des Landtages, seit 2001 CDU-Stadtverbandsvorsitzende in Gütersloh, seit 2005 stellvertretende CDU-Bezirksvorsitzende und Mitglied im Landesvorstand.
sonstige Ämter:Mitglied im Aufsichtsrat der Werkstatt für Behinderte.
politisches Vorbild:John F. Kennedy
Hobby:Studienreisen, Krimis lesen, Tennis.
Stärken:Ich glaube, ich kann andere ganz gut überzeugen.
Schwächen:Ich bin schnell ungeduldig.
Arbeitsschwerpunkte:Bildungs- und Familienpolitik.
Wenn ich einen
politischen Wunsch
hätte, würde. . .
ich mich freuen, wenn die nachwachsenden Generationen mehr Interesse für Politik zeigen würden.
Am kommenden Sonntag wird in Nordrhein-Westfalen ein neuer Landtag gewählt. Die Gütersloherin Ursula Doppmeier (52) tritt für die CDU im Wahlkreis 95 an, Gütersloh II, an. Dazu gehören Gütersloh, Harsewinkel und Herzebrock-Clarholz. Insgesamt zählt dieser Wahlkreis 136 000 Einwohner. Ursula Doppmeier sitzt bereits seit dem Jahr 2000 im Landtag.

Zur WirtschaftsbelebungEs muss ein positives Vertrauen in die Zukunft geschaffen werden. Dazu gehören verlässliche Rahmenbedingungen. Die Unternehmen müssen sich darauf verlassen können, dass gesetzliche Regelungen auch in zwei bis drei Jahren noch gelten. Außerdem müssen junge Menschen ermuntert werden, sich selbstständig zu machen. Die Grundlagen hierfür können bereits in der Ausbildung geschaffen werden - zum Beispiel durch die Vermittlung von Kooperationen zwischen Unternehmen und Schulen oder die Gründung von Schülerfirmen.

Zum Arbeitsmarkt Jugendliche müssen mit einer Grundausstattung von Qualifikationen ausgestattet sein, die sie ausbildungsfähig machen. Es kann nicht sein, dass immer mehr Ausbilder sagen: »Wir finden keinen, weil Grundlagen wie Dreisatz-Rechnen nicht beherrscht werden.« Das »Fördern und Fordern« muss wieder in den Vordergrund gerückt werden. Lernen hat mit Anstrengung zu tun, daraus erwächst auch Freude. Es nützt nichts, wenn die Anforderungen heruntergeschraubt werden.

Zum BürokratieabbauUm den Unternehmen die Arbeit zu erleichtern, muss der Bürokratie-Dschungel gelichtet werden. Die Deutschen sind kreativ genug, sie werden nur zu sehr eingeengt. Ein Bäckermeister verbringt heute mehr Zeit am Schreibtisch als in der Backstube. Das müssen wir ändern. Nachahmenswert ist das Modell »Niedersachsen«. Ein weiterer Weg ist die Auflösung der Bezirksregierungen, an deren Stelle die drei Regionalvertretungen Westfalen, Rheinland und Ruhrgebiet treten sollen. Aufgaben können so auf die Kreise übertragen werden, die näher am Bürger sind.

Zur SchulpolitikIch bin dafür, dass ein Zwei-Säulen-Modell in den Vordergrund tritt. Schule muss Wissen und Werte vermitteln. Deshalb sollte es neben dem Noten- auch ein Verhaltenszeugnis geben, in dem soziale Kompetenzen dokumentiert werden. Werte wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Teamgeist und Einsatzbereitschaft könnten bewertet werden. Mit einem solchen Zeugnis können Jugendliche ihre Chancen bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz verbessern, wenn die Unternehmen sehen, dass sie sich toll eingesetzt haben.

Zum UnterrichtsausfallFünf Millionen Stunden Unterrichtsausfall sind viel zu viel. Wer in Bayern oder Baden-Württemberg die Klasse zehn verlässt, hat ein Jahr Unterricht mehr gehabt. Wir wollen in Nordrhein-Westfalen 4000 neue Lehrer einstellen und die Stundentafel ausweiten. Pisa zeigt, dass unsere Kinder nicht dümmer sind. Vielmehr haben sie die schlechteren Voraussetzungen im Unterricht. Unser Fernziel ist, kleinere Klassen zu bekommen. Grundschulklassen mit mehr als 24 Kindern darf es nicht mehr geben. Dafür könnten in der Oberstufe die Kurse größer werden. Außerdem sprechen wir uns gegen die frühe Spezialisierung aus. Das Abitur muss eine breite Allgemeinbildung vermitteln.

Zu den Studiengebühren
Wir setzen uns für eine Studiengebühr von maximal 500 Euro pro Semester ein. Wie beim Bafög können die Studenten diesen Betrag über einen Kredit finanzieren, der erst zurückbezahlt wird, wenn sie im Beruf stehen. Bei sechs Semestern würde ein Betrag von 3000 Euro zusammenkommen. Jeder Handwerker muss für seinen Meisterkurs Geld bezahlen. Das Studium ist umsonst. Dieses Ungleichgewicht wollen wir verändern.

Zu den Wahlaussichten
Ich hoffe, dass ich den Wahlkreis dieses Mal direkt holen werde. Im Vergleich zum Jahr 2000 bin ich nicht mehr der »Newcomer« und deshalb sehr zuversichtlich. Auf der Landesliste stehe ich auf Platz 15. Ich hoffe, dass ich mein Ergebnis von vor fünf Jahren verbessern kann.


Aufgezeichnet von:Michael Delker

Artikel vom 20.05.2005