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Strom erhöht den Gewinn

Jahresbilanz der Stadtwerke Gütersloh mit Rekordergebnis

Gütersloh (rec). Die britische Garnison ist zu den Stadtwerken Gütersloh (SWG) zurückgekehrt. Ebenso der Claas-Guss-Konzern. Und die Bertelsmann AG lässt fortan ihre gesamten Tochterfirmen in Deutschland mit Strom von den Stadtwerken Gütersloh und Bielefeld versorgen.

Das Stromgeschäft ist das wichtigste Standbein der SWG. Im Bilanzjahr 2004 trug es maßgeblich zur Erhöhung des Bilanzgewinns um 54 Prozent auf 4,4 Millionen Euro bei. Der Umsatz stieg leicht um drei Prozent auf 122,5 Millionen Euro.
Dabei legten die SWG nicht etwa über einen höheren Strompreis zu. Der war zum Jahresbeginn um 0,5 Cent je Kilowattstunde angehoben worden und auf diesem Niveau konstant geblieben. Vielmehr ist es den Stadtwerken nach Auskunft der Geschäftsführer Lorenz Siepe und Dr. Dirk von Lojewski geglückt, zahlreiche Großkunden außerhalb Güterslohs zu gewinnen. Zu diesen Kunden zählen unter anderem die Rietbergwerke, das Simonswerk in Rheda-Wiedenbrück und das Tekla-Türenwerk in Verl. Seit Januar lassen sich auch die Sparkasse Gütersloh und die Volksbanken-Gruppe im Kreis Gütersloh von den SWG mit Strom versorgen. Alles in allem konnte der Stromabsatz um 7,1 Prozent auf 652,6 Millionen Kilowattstunden gesteigert werden.
Die Umsätze der SWG fließen durch verschiedene Kanäle zurück in die Stadt. Zum Beispiel durch Investitionen. Im vergangenen Jahr gaben die SWG 5,4 Millionen Euro für neue Stromverteiler, Gas- und Wasserleitungen, die Erdgastankstelle und neue Busse aus. Direkt in die Stadtkasse fließen 6,2 Millionen Euro Konzessionsabgabe. Indirekt profitiert Kämmerer Dr. Klaus Wigginghaus von der Gewerbesteuer in Höhe von 1,3 Millionen Euro.
Der Gasabsatz sank leicht um 1,4 Prozent auf 1,4 Millionen Kilowattstunden. Weil der Sommer nicht so heiß wie im Jahre 2003 war, sank der Wasserverbrauch im Vorjahresvergleich um zwei Prozent auf 5,2 Millionen Kubikmeter. Ebenso ging die Besucherzahl in den Bädern zurück. Mit 601 000 Badegästen kamen 21,1 Prozent weniger als 2003. Dafür fuhren mehr Leute mit dem Bus. Die Zahl der transportierten Fahrgäste stieg um 3,4 Prozent auf 3,8 Millionen. Erstmals trug die Telefontochter BITel/GTelnet mit 540 000 Euro maßgeblich zum Bilanzgewinn bei.
Die Stadtwerke wollen die von »E.on« angedrohte Preisanhebung beim Gas zum 1. Juli keinesfalls mitmachen. Ob das auch für eine Anhebung zum Oktober gilt, mochte Vertriebsleiter Ralf Kuhlmann noch nicht ausschließen.

Artikel vom 20.05.2005