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Menschen in
unserer Stadt
Günter Witte
Rentner

Blutspenden - das ist für Günter Witte immer eine »ganz normale Sache« gewesen: »Man will ja anderen Menschen damit helfen.« Erstmals einen Spendentermin besucht hat der 69-Jährige Mitte der 60er Jahre. »Viele andere Junge sind damals dahin, und dann bin ich halt auch gegangen.« Insgesamt 75-mal ist Günter Witte den Aufrufen gefolgt, als Vielfachspender wurde er dafür vom Roten Kreuz mehrfach ausgezeichnet. Inzwischen hat Günter Witte allerdings die Altershöchstgrenze für Blutspender erreicht, erst vor kurzem wurde er im Rahmen der Blutspenderehrung verabschiedet.
Günter Witte ist das, was man wohl einen richtigen »Ur-Gehlenbecker« nennt. Im Dorf geboren und aufgewachsen ist der Vater zweier erwachsener Kinder und fünffache Großvater dem Ort bis heute treu geblieben. Für seine zwei Töchter gilt das allerdings nur »zur Hälfte«. Während die eine Tochter ebenfalls in Gehlenbeck zu Hause ist, lebt die andere mit ihrer Familie in Kanada in einem Farmerhaus. Viermal, so erzählt Günter Witte, war er schon »drüben« und hat die Familie besucht. Beeindruckt hat ihn Kanada aber offensichtlich überhaupt nicht: »Da sieht es genauso aus wie hier, ländlich, und eine Wiese mit 120 Kühen.«
Obwohl Günter Witte mit seinen Kanada-Besuchen sicherlich schon weiter gekommen ist als manch anderer: »Ein typischer Reisender bin ich nicht. Ich habe auch meinen Führerschein erst spät gemacht.« 1953 erwarb er zwar eine Fahrerlaubnis, aber nur fürs Moped. Die Prüfung für den »Auto-Führerschein« legte er erst im Jahr 1993 ab. Wenn der Gehlenbecker gemeinsam mit seiner Frau Lieselotte unterwegs ist, dann doch meist in der näheren Umgebung.
Lieber hält er sich in seinem Haus in Gehlenbeck auf und im Garten, in dem die Familie auch Obst und Gemüse anbaut. Vor allem aber mag er seine Rolle als Großvater und spielt mit seinen neun und sechs Jahre alten »Gehlenbecker« Enkeln hinterm Haus. Gleichwohl: ein »Hausmann« sei er dann doch nicht, schmunzelt Günter Witte. »Ich gehe schon mal Brötchen holen, Bratkartoffeln machen kann ich auch.« Aber sonstige Hausarbeit wie zum Beispiel Putzen, fügt er verschmitzt hinzu, das sei dann doch nicht so seine Sache... Julia Graf

Artikel vom 20.05.2005