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Hanke: »Ganze Gemeinde steht ganz oben«

Versammlung der Evangelischen Kirche Werther: Presbyterium berichtet über seine Arbeit

Werther (law). Der Papst steht an der Spitze der Katholischen Kirche mit mehr als einer Milliarde Mitgliedern weltweit. Doch wie sieht es eigentlich mit der Evangelischen Kirche aus? Bei der dritten Gemeindeversammlung der Evangelischen Kirchengemeinde Werther am Mittwochabend hatte Pastor Holger Hanke eine ganz interessante Antwort parat.

Mehr als 50 Mitglieder folgten der Einladung ins evangelische Gemeindehaus. »Wo stehen wir und welche Wünsche gibt es? Was sind besondere Herausforderungen?«, fragte Holger Hanke in seiner Begrüßung. Die Gemeindeversammlung sollte und wurde für viele ein Platz, ihre Wünsche zu äußern, aber auch um Kritik und Lob los zu werden.
Zu Beginn berichtete Presbyteriumsmitglied Ursula Härtel über den Halbzeitstand bei der Perspektiv- und Leitbildentwicklung. Im November 2002 wurde beschlossen, in einem Zeitraum von fünf Jahren eine neue Vision für das Leben der Kirchengemeinde im Jahr 2007 zu finden.
»Begonnen hatte alles mit einem analytischen Einstieg mit Metaphern für die aktuelle Situation«, berichtet Ursula Härtel und bringt die Leute zum Schmunzeln, als sie erwähnt, dass einige auch Bilder wie Acker oder Gemüseeintopf mit dem Ist-Zustand der Kirche assoziieren. Der Bibeltext, der in Zukunft im Mittelpunkt der Arbeit stehen soll, findet sich in im zweiten Korintherbrief: »Ihr seid ein Brief Christi!« - Leben, das die Handschrift Gottes trägt.
Teile der Beschlüsse in den Arbeitsbereichen wurden bereits erfolgreich umgesetzt. So ist auch die Gemeindeversammlung ein Resultat der Überlegungen. Auch ein neuer Büchertisch und eine bessere Öffentlichkeitsarbeit mit Besuchsdiensten für Neubürger fanden Lob.
Schwerpunkte des Berichtes aus dem Presbyterium von Margret Rüter waren die Personal- und Finanzpolitik der Kirchengemeinde und des Kirchenkreises. Viele Nachfragen hätte es gegeben, ob die Stelle von Pastorin Christa-Marlene Staschen, die in eineinhalb Jahren in den Ruhestand geht, wieder neu besetzt würde.
»Seit dem 1. Januar 2005 gibt es ein neues Gesetz«, berichtet die Kirchmeisterin, die schon mehr als 25 Jahre im Presbyterium vertreten ist. Seitdem können die Kirchenkreise wieder selbst entscheiden, wie viele Pastoren in den einzelnen Gemeinden eingestellt werden sollen. Dadurch könne und müsse die Finanzierung der Stellen »vor Ort« geregelt werden.
Durch die rückläufigen Einnahmen aus der Kirchensteuer müssen neue Ideen her. Um die Pfarrstellen halten zu können, wurden bereits in Halle und Borgholzhausen Grundstücke im Kirchenbesitz verkauft. Auch der Verkauf des Krankenhauses und der daraus erstandene Erlös würden in den Topf des Kirchenkreises - das so genannte Pfarrvermögen - eingezahlt. Hieraus werden die Pastorenstellen und die damit verbundenen Personalkosten bezahlt. Knapp die Hälfte des Erlöses von 500 000 Euro werden am Ende an den Kirchenkreis überwiesen.
Die Abrisskosten des Krankenhauses bezifferte Margret Rüter auf knapp 260 000 Euro. »Es hat mich so manche Träne gekostet«, berichtet Rüter, »aber ich bin nun sehr froh, dass eine große Fläche mit guter Zukunftsperspektive entstanden ist.«
Pastor Holger Hanke dankte Margret Rüter und freute sich: »Bei ihnen ist die Vermögensübersicht in guten Händen«. »Nicht ein einzelner, sondern die ganze Gemeinde steht ganz oben«, freute sich Pastor Hanke auch über einen guten Erfolg der Gemeindeversammlung.

Artikel vom 21.05.2005