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Steinheims Ehrenwehrführer hat viel geleistet

Anton Walbaum (»Feuertönne«) feiert 85. Geburtstag -ÊTräger des Ehrenkreuzes in Gold


Steinheim (nf). Die Entwicklung der Steinheimer Blauröcke hat er tatkräftig mitgeschrieben, durch vorbildlichen Einsatz, der ihm jahrzehntelang ein tiefes Anliegen war. Dieses ehrenamtliche Engagement brachte Anton Walbaum zahlreiche Ehrungen ein. »Feuertönne« nennen die Steinheimer den Ehrenwehrführer der Steinheimer Wehr daher mit Anerkennung. Der Feuerwehrmann mit Leib und Seele wird deshalb am heutigen Donnerstag eine gute Kondition benötigen, wenn er in seinem Heim in der Schiederstraße 85. Geburtstag feiert.
Geboren wurde Anton Walbaum am 19. Mai 1920 in der Emmerstadt. Nach seiner Ausbildung zum Tischler bei der Firma Franz Pollmann kam für ihn die Einberufung zum Reichsarbeitsdienst, anschließend folgte die Einberufung. Fast den gesamten Krieg machte Walbaum in Norwegen mit, von wo er schon im August 1945 in seine Heimatstadt zurück kehrte, um seine Frau Hilde (geb. Kopetzky) zu heiraten.
Noch einmal nahm er danach die Arbeit in der Firma Pollmann auf, ehe er in städtische Dienste trat. Bei der Stadt Steinheim war das Geburtstagskind unter anderem als Fahrer für die Stadtdirektoren Ries und Ernst unterwegs. Seit 1946 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr begann hier bald seine neue Karriere.
Ausgestattet mit dem nötigen Selbstbewusstsein und nach mehreren Lehrgängen an der Landesfeuerwehrschule in Münster durchschritt er alle Stufen: 1949 Oberfeuerwehrmann, 1955 Unterbrandmeister, 1961 Brandmeister der städtischen Wehr, 1962 Haupt- und Amtsbrandmeister. 1970 wurde diese Laufbahn gekrönt, als er zum Stadtbrandmeister und Wehrführer für die neu gebildete Großgemeinde ernannt wurde.
Lange Jahre übte der Jubilar das Amt eines Pressewarts für die Zeitschrift »Der Feuerwehrmann« aus. 1980 schied er mit Erreichen der Altersgrenze aus dem aktiven Dienst aus. Bis dahin hatte er sich im ganzen Kreis Höxter große Anerkennung durch die Ausbildung zahlreicher Nachwuchs-Feuerwehrleute erworben.
In Würdigung dieser Leistungen zeichnete ihn die Feuerwehr mit dem Titel eines »Ehrenwehrführers« aus. 1985 gab es eine weitere Ehrung durch den damaligen NRW-Innenminister Schnoor, der ihm das Ehrenkreuz in Gold verlieh. Walbaum trug schon das Silberne Ehrenkreuz und das Deutsche Steckkreuz in Silber.
Selbst Schicksalsschläge konnten das Geburtstagskind nicht aus der Bahn werfen. Seine kranke Frau pflegte er aufopferungsvoll bis zu ihrem Tod und auch eine Oberschenkelfraktur mit Amputation ließen seinen Mut nicht sinken.
Bis heute nimmt Walbaum regen Anteil am Leben der Wehr, wie er im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT betonte. Gerne fährt der dreifache Großvater mit dem Elektro-Rollstuhl durch Steinheim und blickt trotz weiterer »Wehwehchen« und getreu seiner Lebensphilosophie »positiv denken« optimistisch in die Zukunft.

Artikel vom 19.05.2005