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Tierschänder gesteht Tat

Stute doch nicht nach Fehlgeburt gestorben


Steinhagen/Bielefeld (fn). Es war doch Tierschändung: Die trächtige Stute, die im Oktober 2004 auf einer Koppel an der Ummelner Straße tot aufgefunden worden war, ist gewaltsam ums Leben gekommen und nicht nach einer Fehlgeburt verendet. Das hat jetzt der Mann gestanden, der bereits zwölf solcher Taten aus sexuellen Motiven im Raum Gütersloh, Bielefeld und Lippstadt eingeräumt hatte (das WB berichtete am 12. und 13. April).
Wie der ermittelnde Oberkommissar Martin Steppeler vom Kriminalkommissariat Bielefeld-Süd berichtete, habe der 47-jährige Mann eindeutiges Täterwissen. Die Ermittlungsergebnisse zu den Missbrauchstaten an Ponys, Eseln und Schafen werden voraussichtlich in Bielefeld zur Anklage gebracht. Ob dem Täter, der bis vor kurzem im offenen Vollzug der JVA Brackwede einsaß, weitere Taten zur Last gelegt werden können, wird die Auswertung von DNA-Spuren noch zeigen.
Der Fall der Stute »Nina« in Obersteinhagen war nach ersten Bewertungen durch Tierärzte als Missbrauchstat gedeutet worden, dann nach einer Untersuchung im Staatlichen Veterinäramt Detmold als Tod nach Fehlgeburt zu den Akten gelegt worden. Dass es zu solch einer Fehleinschätzung kam, hält Martin Steppeler für bedauerlich, aber nie auszuschließen: »Ich habe bei Tierschändungsfällen gelernt, dass bestimmte Merkmale an den Opfern ganz verschiedene Ursachen haben können.«

Artikel vom 19.05.2005