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Landwehren im Fokus
beim Denkmaltag

Schwerpunkt am 11. September im Museum

Steinhagen (fn). 60 Jahre Kriegsende - das prägt in diesem Jahr unter dem Motto »Krieg und Frieden« auch den Tag des offenen Denkmals. In Steinhagen ist der Schwerpunkt aber nicht die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg, sondern die »friedenssichernde Maßnahme« im Mittelalter schlechthin: die Landwehren.

Landwehren dienten vom 13. bis 16. Jahrhundert als Befestigungsanlagen. Aus Gräben und Wällen, teils mit Sträuchern bepflanzt, sollten sie das Hab und Gut der Städte und Dörfer, Kirchspiele und Herrensitze schützen. Zugleich regelten sie den Zugang zu dem Territorium: die Öffnungen waren häufig mit Schlagbäumen versehen und wurden von den so genannten »Bäumern« oder »Schlingmännern« bewacht. Auch an Straßen halfen Landwehren dabei, dass die Zollstellen nicht umfahren wurden. Heute sind sie in der Landschaft oft nur noch schwer auszumachen.
Beim Denkmaltag in Steinhagen am Sonntag, 11. September, wird der Hauptveranstaltungsort das Historische Museum sein. Museumsverein, Heimatverein, der Kreisheimatpfleger und die Denkmalschutzbeauftragten der Gemeinde haben zwei Vorträge in den Mittelpunkt der Veranstaltung gestellt.
Eine Einführung in Sinn und Zweck der Landwehren wird Horst Braukmann aus Soest geben. Der Vermessungsfachmann will auch den Stand der überregionalen historischen Forschung referieren. Über die Landwehren in der Gemeinde weiß dann Erich Wehmeier anhand von Karten, Bildern und Dokumenten einiges zu erzählen. Er interessiert sich sehr für das Thema, das er auch in einem neuen Arbeitskreis Geschichte weiterverfolgen möchte.
Vom Hof Brinkmann in der Patthorst aus soll dann die Möglichkeit gegeben werden, Landwehr-Reste in natura zu erleben. Dort können die Besucher auch alte Wehrmachtsfahrzeuge in Augenschein nehmen -Êdie Verbindung zum Kriegsgeschehen im 20. Jahrhundert. Dazu hat Helmut Dellbrügge Eindrücke beizutragen: Fotos, Dokumente und Unterlagen präsentiert er im Historischen Museum. Margret Krullmann schließlich wird eine »Kriegsgeschichte« auf Plattdeutsch erzählen. Auch für Kinderprogramm wird gesorgt.

Artikel vom 19.05.2005